Zeolith-Gestein ist ein natürlich vorkommendes Vulkangestein, dem eine entgiftende Wirkung nachgesagt wird. Seit den 50er Jahren wir das natürliche Zeolith gewonnen, mittlerweile gibt es aber auch synthetisch hergestellte Varianten, die als Medizinprodukt verkauft werden. Was genau steckt hinter Zeolith? Kann das Vulkangestein wirklich eine entgiftende Wirkung auf den menschlichen Organismus haben?
Die Wortbedeutung von Zeolith stammt aus dem Griechischen: „Zeo“ bedeutet „Sieden“ und „-lithos“ Stein. Im Jahr 1756 wurde Zeolith vom schwedischen Mineraloge Baron Axel A.F. Cronstedt entdeckt. Dabei wurden 60 verschiedene natürliche Varianten gesichtet, wobei keines dem anderen gleicht. Zeolith kann schuppig, kristallisiert und phasenartig sein.
Zeolith ist ein Alumosilikate und kommt in vielen Varianten in der Natur vor, kann aber auch synthetisch hergestellt werden. Vor Millionen Jahren brachen regelmäßig Vulkane auf der Erde aus, das rot-glühende Magma floss dann ins Meer und die Lava-Erde verband sich mit dem salzigen Meerwasser, wo es schließlich zum Meeresboden sank. Aus dieser chemischen Verbindung bildete sich über Millionenjahre eine mikroporöse Gesteinsart mit der Fähigkeit, Stoffe aufzusagen und zu binden.
Bereits 1986 wurde Zeolith Pulver genutzt, um nach dem explodierten Atomreaktor in Tschernobyl die Umgebung, mit einer halben Millionen Tonnen an Zeolith-Gestein strahlungssicher zu machen.
Durch seine Eigenschaften hat Zeolith-Pulver sich gerade in den letzten Jahrzehnten einen Namen gemacht, so wird noch heute Zeolith in der Luft, in Gewässern und Böden eingesetzt, um gefährliche Substanzen zu binden und zu entfernen. Auch in der Medizin spielt Zeolith eine immer größere Rolle. Dabei wird Zeolith-Gestein in der Regel zu Pulver verarbeitet.
Bereits vor 20 Jahren kam ein Nahrungsergänzungsmittel aus gemahlenem Zeolith auf den Markt, was mittlerweile nicht mehr in Deutschland zugelassen ist. Dennoch können Verbraucher diese Substanz als Medizinprodukt im Handel kaufen.
Das Kristallgitter des Zeoliths besteht aus Silizium und Aluminium, doch keine Sorge: das Aluminium soll sich im Körper nicht aus dem Gitter lösen. Das Kristallgitter soll gegen zahlreiche Einflüsse immun sein, so auch gegen Magensäure und Verdauungssäfte.
Dennoch wird in der pharmazeutischen Fachpresse die Gefahr einer zu hohen Aufnahme von Aluminium diskutiert, so darf die Aufnahme von Aluminium pro Woche 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Die tatsächliche Gefährdung von Aluminium in Zeolith-Produkten ist wissenschaftlich noch nicht geklärt und bedarf weiterer Forschung.
Der zentrale Bestandteil von Zeolith ist Silizium, ein wichtiges Spurenelement für den menschlichen Organismus. Das Spurenelement kommt nicht nur in unserem Körper vor, sondern auch in Nahrungsmitteln. Silizium ist auch unter dem Begriff Kieselsäure bekannt und ist wesentlicher Bestandteil von Kieselerde. Kieselerde gilt als Wundermittel für Haare, Bindegewebe und Nägel.
Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde, im Körper befindet es sich vor allem in Haut, Knochen und Bindegewebe. Es ist ein wichtiges Spurenelement für die Bildung von Knorpel und Knochen. In der Natur kommt Silizium nie in freier Form vor, sondern meistens an Sauerstoff gebunden als Kieselsäure.
In der Regel werden 1 bis 2 Prozent Silizium durch die Nahrung vom Körper aufgenommen und an den Darm gegeben, denn dort ist das Spurenelement überwiegend vorhanden. Ein Erwachsener braucht am Tag etwa 20 bis 30 mg Silizium, um den menschlichen Organismus zu unterstützen.
Da es sich bei Silizium um ein nichtessenzielles Spurenelement handelt, muss es nicht ausschließlich über Nahrung aufgenommen werden. Das menschliche Bindegewebe, die Haut, Knochen und der Zahnschmelz enthalten in etwa 20 mg Silizium pro Kilogramm Körpergewicht.
Ernähren Sie sich ausgewogen, wird Ihr Silizium Haushalt in der Regel gedeckt sein. Doch welche Lebensmittel enthalten Silizium?
Es gibt Lebensmittel, die als Quelle für das Spurenelement gelten. Tierische Produkte, wie Fleisch und Milch, enthalten übrigens kein Silizium. Für schöne Haut, Haare und Nägel müssen Sie sich also in der Regel einfach ausgewogen ernähren - zusätzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel sind nicht nötig.
Natürliche Siliziumquellen
Klinoptilolith nützlich für menschlichen Organismus
Es gibt mehr als 150 Arten von Zeolithen, welche künstlich hergestellt werden, von den natürlich vorkommenden Zeolithen gibt es 60 Varianten. Spricht man von Zeolith, ist meist die Art Klinoptilolith gemeint, da es sich dabei um die einzige Zeolith-Variante handelt, die für den menschlichen Organismus nützlich sein kann.
Bei Klinoptilolith handelt es sich um eines der wichtigsten Naturmineralien, dessen Grundstruktur aus Silizium- und Aluminiumatomen besteht und mithilfe von Sauerstoffatomen zusammengehalten wird.
Im Haushalt kommen die Aluminium-Silikat-Verbindung zum Beispiel als Kalkbinder in Wasch-und Reinigungsmitteln oder als Geruchsneutralisierer in Katzenstreu zum Einsatz. Industriell wird die Verbindung aufgrund ihrer mikroporösen Gerüststruktur und großen inneren Oberfläche als Adsorbenzien und Ionenaustauscher eingesetzt.
In der EU sind Zeolith und Klinoptilolith als Futterzusatz und Bindemittel zugelassen. Tierfutter enthält Zeolithe mit der Absicht, Schimmelpilze und Schwermetalle zu binden. Auch in der chemischen Industrie wird Zeolith sehr häufig eingesetzt, etwa als Wasserenthärter.
Das Prinzip von Zeolith funktioniert ähnlich wie bei einem Schwamm. In den Hohlräumen des Zeoliths wird die Feuchtigkeit mit einer anderen Substanz verbunden und zusammengehalten. Einige Studien und medizinische Erfahrungen deuten auf positive Eigenschaften von Zeolith hin, doch diese sind wissenschaftlich nicht vollständig bestätigt.
Insbesondere für die Humanmedizin soll Zeolith interessant sein, da die Eigenschaften den Menschen vor Umweltbelastungen schützen sollen.
Eigenschaften von Zeolith
Die Wirkung des Vulkangesteins ist wissenschaftlich nicht bewiesen, aber es gibt einige Studien die zeigen, dass Zeolith durchaus positive Eigenschaften auf den menschlichen Organismus hat. Im Grunde soll Zeolith antiviral, antioxidativ und antibakteriell sein und als Katalysator wirken. Ebenfalls werden im Zusammenhang mit Zeolith häufig die Entlastung des Magen-Darm-Trakts und der Zellschutz genannt.
Für diese Behauptungen gibt es aber keine anerkannten wissenschaftlichen Belege, dennoch gibt es Studien, etwa aus Russland, die zeigen, dass durchaus Heilerfolge durch Zeolith möglich sind. Laut diesen Studien soll Zeolith positive Wirkungen auf Haut, Knochen, Leber, Schlafqualität und die Abwehrkräfte haben.
Zusätzlich soll Zeolith den erhöhten Histaminspiegel von Allergikern senken, wodurch Allergien und Heuschnupfen verschwinden sollen. Ebenfalls sollen Studien aus 1999 und 2003 gezeigt haben, dass die tägliche Gabe von Zeolith die Eisenwerte auffallend verbessert und dadurch Blutarmut lindert.
Sogar im Bereich der Zahnhygiene soll Zeolith-Pulver hilfreich sein. Durch die feine Körnung und den Anteil an Silizium, soll es eine natürliche Zahnpflege sein. Dafür reicht es aus, wenn Sie einmal oder zweimal pro Woche eine selbstangerührte Pasta wie klassische Zahnpasta verwenden.
Für die Zeolith-Pasta verrühren Sie einen Teelöffel Zeolith-Pulver mit einer kleinen Menge Wasser.
Zeolith soll Pickel, Mitesser und fettige Haut bekämpfen, weshalb es häufig Bestandteil von Gesichtsmasken ist. Zur äußeren Anwendung kann Zeolith also ebenfalls genutzt werden: Es soll auch bei Gelenkschmerzen als Umschlag schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.
Zeolith wird eine entgiftende Wirkung nachgesagt, welche in verschiedenen Bereichen Anwendung findet. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann eine Entgiftung durch derartige Nahrungsergänzungsmittel in Form von Zeolith-Pulver nicht stattfinden. Viele Anbieter von Zeolith-Pulver bewerben ihre Produkte dennoch mit der entgiftenden Wirkung.
Fest steht, dass Zeolith positive Eigenschaften hat und den menschlichen Organismus unterstützen kann. Eventuell könnte Zeolith die Aufnahme von neuen Giftstoffen verhindern, indem es diese Stoffe an sich bindet.
Das Vulkangestein kann Stoffe an sich binden, ähnlich wie ein Schwamm. Somit verfügt Zeolith über die Fähigkeit der Adsorption. So sollen überschüssige Säuren, Gifte und entzündungsfördernde Stoffe sowie freie Radikale durch Zeolith gebunden und vernichtet werden.
Die Mineralien im Kristallgitter des Zeoliths sollen durch organische Stoffe im menschlichen Körper angezogen werden. Schadstoffe sind positiv geladen und das Kristallgitter ist negativ geladen: So wandern die Schadstoffe in das Innere des Zeoliths und die guten Mineralstoffe in den Organismus. Über diesen Ionenaustausch sollen unter anderem radioaktive Elemente und Schwermetalle entgiftet werden.
Im gesamten Darmtrakt befinden sich freie Radikale, welche für den Organismus schädlich sein sollen. Zeolith verweilt im Darm und soll dadurch weitreichende positive Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.
Der Mineralerde Zeolith wird nachgesagt, dass sie positive Auswirkungen auf die Darmtätigkeit hat und diese reguliert. Studienergebnisse dazu sind teilweise widersprüchlich.
Bevor Sie sich Zeolith-Pulver kaufen, sollten Sie sich mit Ihrem Arzt besprechen. Zeolith wird nachgesagt, dass es einige Medikamente und auch die Anti-Babypille unwirksam machen kann.
Mediziner/innen oder Apotheker/innen können Ihnen notwendige Informationen zu der Einnahme von Zeolith-Pulver geben. Eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder individuellen Gesundheitszuständen können Sie ebenfalls klären.
Entscheidend für die Einnahme von Zeolith-Pulver ist die Qualität, die Reinheit des Pulvers sollte nachzuweisen und für Verbraucher erkennbar sein. Das Pulver wenden Sie im Grunde wie eine Art Kur an, die in der Regel zwischen sechs und acht Wochen dauert.
Rühren Sie je nach Packungsangabe das Zeolith in ein Glas Wasser und trinken Sie es auf nüchternen Magen, am besten 2,5 Stunden vor der eigentlichen Mahlzeit. Möchten Sie das Zeolith-Wasser morgens trinken, reichen 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit. Damit das Zeolith-Pulver seine volle Wirkung entfalten kann, sollen Sie die Dose vor der Entnahme gut schütteln, so entstehe ein Ionenaustausch.
Von Anastasia Johlen