Sie ernähren sich gesund und bewusst, beschäftigen sich gerne mit dem Zusammenhang von Essen und Gesundheit? Haben Sie Interesse an ganzheitlicher Gesundheit und beraten Sie Freunde und Bekannte gerne über Nahrungsmittel und Essgewohnheiten? Dann sollten Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf machen: Ernährungsberater; der Beruf mit Zukunft. Denn immer mehr Menschen möchten sich zeitgemäß und bewusst ernähren, jedoch fehlt ihnen das richtige Know-how, weshalb Ernährungsberater häufig die erste Anlaufstelle sind. Aber wie können Sie Ernährungsberater werden und welche Voraussetzungen brauchen Sie dafür?
Von Anastasia Klingsiek
Industrielle Fertignahrung, eine große Auswahl an Produkten und der hektische Alltag machen eine gesunde Ernährung für viele Laien schwierig. Das Ergebnis spiegelt sich in einer steigenden übergewichtigen Bevölkerung, Essstörungen oder Mangelerscheinungen. Letztendlich können gesundheitliche Probleme die Folge von falscher Ernährung und Unwissenheit sein. Deshalb steigt die Nachfrage nach einem Experten im Bereich Ernährung und Wohlbefinden enorm an, denn die Gesellschaft möchte einen gesunden Lebensstil entwickeln.
Mit einer Weiterbildung zum Ernährungsberater lernen Sie unterschiedliche Ernährungsformen sowie Dätformen kennen, die Sie situationsbedingt und auf Ihre Patienten abgestimmt einsetzen. Mit diesem Vorgehen verhelfen Sie sich und anderen Menschen zu einem vitalen und gesundem Lebensgefühl. Kurz gesagt: Sie beraten und betreuen Menschen mit Ernährungsproblemen, abgestimmt auf dessen Gesundheit und Lebenssituation. Ihr Arbeitsumfeld als Ernährungsberater kann ganz unterschiedlich aussehen und Sie können in verschiedenen Einrichtungen praktizieren. Neben Ernährungsberatungsstellen können Sie auch in Kliniken und Krankenhäusern, aber auch in Reha-Einrichtungen, Naturkostfachgeschäften oder an Volksschulen tätig sein.
Der Beruf des Ernährungsberaters unterliegt keiner gesetzlichen Ausbildungsvorschrift, weshalb auch keine geregelten Voraussetzungen für diese Aus- oder Weiterbildung existieren. Der Begriff „Ernährungsberater“ ist in Deutschland nicht geschützt und es handelt sich um keine staatlich anerkannte Ausbildung. Prinzipiell kann sich jeder Beliebige als Ernährungsberater bezeichnen, ob mit Weiterbildung, Anfänger- Wissen oder Erfahrung im Alltag. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie bei Ihrer Weiterbildung zum Ernährungsberater zuverlässige und vertrauenswürdige Institutionen wählen. Lehrgänge mit entsprechenden Abschlusszertifikaten sind sinnvoll und wichtig, denn nur so können Sie Ihre Weiterbildung nachweisen und qualitatives Wissen im Bereich der Ernährung garantieren.
Von Vorteil ist es, wenn Sie bereits eine Ausbildung im Bereich des Gesundheitswesens haben und mindestens Interesse an gesunder Ernährung besteht. Sie sollten in jedem Fall volljährig sein und gerne mit Menschen zusammen arbeiten, denn das wird als Ernährungsberater Ihre tägliche Aufgabe sein. Empfohlen wird Ihnen für die Weiterbildung ein mittlerer Schulabschluss, jedoch ist es keine Notwendigkeit.
Während der Weiterbildung zum Ernährungsberater mit Lehrgängen, Seminaren oder einem Fernstudium erlangen Sie ein breites Wissen rund um die Ernährung. Hierbei steht die Ernährung nicht nur als separater Aspekt im Fokus, sondern in Bezug auf eine ganzheitliche Gesundheit. Das heißt nicht nur Lebensmittel wirken auf die Gesundheit, sondern auch der Geist. Oft steht die Ernährung eng im Zusammenhang mit physiologischen oder psychologischen Aspekten, weshalb die ganzheitliche Betrachtung des menschlichen Körpers von essenzieller Bedeutung ist. Als Ernährungsberater sind Sie auf der einen Seite Berater aber auf der anderen auch Seelenheiler, denn oft sind die Patienten von Erkrankungen geschwächt oder leiden unter einer starken Essstörung. Da ist Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen gefragt.
Bei dieser Form der Weiterbildung besitzen Sie ganzheitliches Wissen über Ernährung, Zusammenhänge und Einfüsse, sodass Sie später ein vielseitiges und spannendes Tätigkeitsfeld haben.
Mittlerweile gibt es gefühlt unzählige Angebote, um sich als Ernährungsberater auszubilden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie sich für einen seriösen Anbieter entscheiden, gerade deswegen, weil der Beruf Ernährungsberater keine staatlich anerkannte Tätigkeit ist. Sie müssen also mit einer qualitativ hochwertigen Aus- bzw. Weiterbildung punkten, um als Ernährungsberater durchzustarten.
Mittlerweile bieten fast alle online Kurse einen digitalen Austausch, den online Campus, sodass Sie mit Dozenten und anderen Absolventen in Kontakt treten können. Einige Anbieter verlangen eine Abschlussprüfung von ihren Absolventen, damit das erlangte Wissen überprüft wird und die Zertifizierung gerechtfertigt ist.
Haben Sie das Abschlusszertifikat in der Tasche besteht die Möglichkeit auf weitere Spezialisierungen, denn auf diese Weiterbildung können Sie weitere aufbauen. So können Sie sich mit der Grundlage der Ernährungsberatung zum Beispiel auf bestimmte Lebenssituationen oder Einflüsse Ihrer Kunden spezialisieren.
Ernährungsberater und Ernährungsplanung: Beispielsweise spielt die Ernährung für Schwangere und das ungeborene Baby eine wichtige Rolle. Einige Lebensmittel sollten gemieden werden und auch der zunehmende Nährstoffbedarf muss während der Schwangerschaft bedeckt werden. Ebenfalls können Risikofaktoren während der Schwangerschaft durch eine entsprechende Ernährung eingedämmt werden. Zusätzlich spielt die Nahrung in der Stillzeit eine große Rolle für das Wohlbefinden des Babys.
Ernährungsberater und Fitnesscoach: Muskelaufbau, Massenphasen, Bodybuilding oder einfach nur sportlicher Lebensstil: Die richtige Ernährung bei sportlichen Höchstleistung ist das A und O.
Ernährungsberatung zur Gewichtsreduzierung: Das steigende Übergewicht der deutschen Bevölkerung und die ungesunden Lebensmittel machen die Weiterbildung zum Gewichtscoach lohnenswert.
Der Beruf Ernährungsberater kann als Job mit Zukunft bezeichnet werden, da Gesundheit & Wohlbefinden generell eine zunehmende Rolle in der Gesellschaft spielen. „Gesund leben“ kann quasi als wachsender Trend beobachtet werden. Leider gibt es auch die entgegengesetzte Richtungen, und zwar die Gesellschaftsgruppen, welche ein Risikofaktor für Essstörungen oder krankhafte Gewichtszustände darstellen. Diese negativ Beispiel gehören aber auch zum Geschäft. Quasi könnte behauptet werden, dass Sie als Ernährungsberater, alle Hände voll zutun haben.
Wie viel Sie als Ernährungsberater verdienen, kann pauschal nicht gesagt werden, denn es kommt auf Ihr Tätigkeitsumfeld an. Stehen Sie in Zukunft in einem Angestelltenverhältnis oder möchten Sie selbstständig durchstarten? Zusätzlich kann die Region noch eine Rolle spielen, so kann sich von Bundesland zu Bundesland die Gehaltsspanne ändern. In den meisten Bundesländern liegt der Bruttolohn durchschnittlich zwischen 1.600 und 1.850 Euro im Monat. Orientieren sich Einrichtungen und Unternehmen an der Vergütung für Beschäftigte könnte Ihr Einkommen auch durch einen Tarifvertrag des öffentlichen Dienst geregelt werden. Mit ausreichender Berufserfahrung und Qualifizierungen können Sie auf ein Bruttoeinkommen von knapp unter 2.800 Euro kommen.
Erkundigen Sie sich für die Weiterbildung eventuell bei Ansprechpartnern vor Ort oder orientieren Sie sich online an Bewertungen von Ex-Absolventen, Auszeichnungen und Zertifikaten. So finden Sie sicherlich die perfekte Weiterbildungsform für sich und Ihrem Berufswunsch steht nichts mehr im Wege.
Von Anastasia Klingsiek