Eine schonende Darmreinigung kann Ihnen bei körperlichen Beschwerden helfen: Verstopfungen, Blähungen, Bauschmerzen, aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Hautprobleme können durch den Darm verursacht werden. Mit Hilfe von schonenden und sanften Methoden können Sie Ihren Darm reinigen und die Darmflora sanieren. Aber was genau ist unter einer Darmreinigung zu verstehen? Welche schonende Methoden gibt es um den Darm zu reinigen? Welchen gesundheitlichen Effekt erzielt eine Darmreinigung? Erfahren Sie hier alles rund um die sanfte Darmreinigung mit verschiedenen Methoden.
Von Anastasia Johlen
Der Darm übernimmt im menschlichen Organismus wichtige Aufgaben und Funktionen. Die aufgenommene Nahrung wird verdaut, das heißt zerkleinert und aufgespalten. Übrig bleiben die biologisch wichtigen Bestandteile der jeweiligen Nahrungsmittel, welche im Dünndarm aufgenommen werden. Zu den Verdauungsorganen zählt neben dem Darm, auch der Mund, die Speiseröhre und der Magen.
Der Darm unterteilt sich in Dünndarm, Dickdarm und Mastdarm. Die jeweiligen Abschnitte haben unterschiedliche Funktionen und Aufgaben, welche für eine reibungslose Verdauung unerlässlich sind. Der Dünndarm ist der längste und wichtigste Abschnitt des Verdauungssystems. Der Beginn des Dünndarms ist der Zwölffingerdarm (Duodenum), dort befindet sich die Einmündung von Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Hauptaufgabe des Dünndarms ist es die Nahrungsbestandteile (Eiweiße, komplexe Kohlenhydrate etc.) ins Blut abzugeben. Dank seiner enormen Schleimhautoberfläche ist der Dünndarm in der Lage, Mineralien, Wasser, Nährstoffe und Vitamine in großen Mengen aufzunehmen und ins Blut zu geben.
Hauptaufgabe des Dickdarms ist es, dem Nahrungsbrei weiteres Wasser zu entziehen. Durch kräftige Darmbewegungen wird der immer fester werdende Brei geformt. Die Schleimhaut des Dickdarms produziert Schleim, damit der Darminhalt gleitfähig bleibt. Schließlich speichern Dickdarm und Mastdarm den Darminhalt, den Stuhl, bis dieser ausgeschieden wird.
Trotz dieser wesentlichen Funktion sind der Dickdarm und Mastdarm keine lebenswichtigen Organe. Selbst in gesundheitlichen Situationen, in denen der Dick- und Mastdarm operativ entfernt werden muss, besteht kein lebensbedrohlicher Zustand.
Im Darm leben bis zu 500 Bakterienarten, welche die Darmflora bilden. Etwa 80 Prozent der Immunzellen des menschlichen Körpers befinden sich im Darm. Unterstützt wird das Immunsystem von den Bakterien im Darm, weshalb diese einen erhebliche Einfluss auf den Gesundheitszustand nehmen.
Leichtere Störungen kann der Darm in der Regel ohne Probleme und Beschwerden ausgleichen, jedoch können dauerhafte Belastungen die Darmflora schädigen. Auf Dauer kann dieser Zustand dazu führen, dass gute Keime zurück gehen und schlechte Keime sich verbreiten. Unter dieser fehlerhaften Verteilung der Keime im Darm kann auch das Immunsystem leiden.
Im eigentlichen Sinne muss zwischen Darmreinigung und Darmsanierung unterschieden werden. Zwar wird der Begriff Darmreinigung oftmals für beide Vorgehen verwendet, doch eigentlich steht die Darmreinigung im klassischen Sinne für die Reinigung des Darms mit Einläufen oder Abführmittel als Vorbereitung für medizinische Eingriffe und Therapien. Auch vor einer Fastenkur wird üblicherweise eine Darmreinigung durchgeführt.
Hingegen ist die Darmsanierung eine Therapie in der Naturheilkunde, denn dort ist eine gesunde Darmflora der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Naturheilkunde sieht einen Zusammenhang zwischen einigen Erkrankungen und Störungen der Darmflora. So soll die Darmsanierung die Darmschleimhaut beruhigen und Entzündungen linden, auch soll sie Heilungsprozesse bei Darmerkrankungen unterstützen.
Bei einer Darmsanierung handelt es sich in der Regel um einen längeren Prozess mit verschiedenen Maßnahmen für die Wiederherstellung einer gesunden Darmflora. Dennoch kann eine Darmsanierung mit einer Darmreinigung durch Abführmittel beginnen. Mit sanfteren und natürlichen Methoden kann eine Darmsanierung auch über einen längeren Zeitraum stattfinden.
In der Schulmedizin wird der Darm in der Regel als Vorbereitung auf Untersuchungen oder Operationen gereinigt. Hierbei steht weniger der positive Effekt auf das Wohlbefinden und die Gesundheit im Vordergrund. Mit Hilfe eines Abführmittels vom durchführenden Arzt entleert der Patient seinen Darm vollständig. Bei exakter Durchführung ist der Darm frei von Kotresten und Speisebrei, sodass etwa eine bessere Sicht auf die Darmschleimhaut möglich ist.
In der Alternativmedizin wird die Darmreinigung überwiegend therapeutisch eingesetzt. Die Darmreinigung steht am Anfang einer Darmsanierung, wodurch eine gesunde Darmflora wiederhergestellt werden soll. So soll eine Darmreinigung etwa bei Verdauungsbeschwerden helfen, zusätzlich entgiften und überschüssige Säuren binden. Durch die Darmreinigung besteht eine kurzfristige Entlastung des Organs. Auch in der Alternativmedizin gibt es die Darmreinigung mit einer vollständigen Darmentleerung, aber auch sanfte Methoden zur Darmreinigung durch spezielle Nahrung.
Befürworter dieser Art der Darmreinigung sehen dieses Vorgehen als eine Art Reset-Knopf für den Darm. Einige Menschen beginnen eine Nahrungsumstellung oder Diät mit einer Darmsanierung.
Ziel ist es, den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Durch bestimmte Vorgehensweisen soll die Darmschleimhaut entlastet und geheilt werden, zusätzlich sollen Giftstoffe ausgeleitet werden. Die Darmreinigung auf Grundlage eines Naturheilverfahren zielt oft nicht auf die vollständige Darmentleerung, anders als bei der Darmreinigung in der Schulmedizin oder vor einer Fastenkur.
Mit Hilfe von Präparaten und speziellen Nahrungsmitteln soll die gestörte Darmflora von ungesunden Bakterien, Pilzen und festsitzenden Stuhlresten gereinigt werden. Im Ausgleich sollen nützliche Bakterien angesiedelt werden. Sinn und Zweck einer Darmsanierung ist es also, überflüssige Schlacke aus Zellen, Organen , Gehirn und selbst Muskeln zu entfernen. Im Gegenzug sollen gute und nützliche Darmbakterien gefördert werden.
Bitte führen Sie eine vollständige Darmreinigung und Darmsanierung nie ohne vorhergehende Untersuchung eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers durch!
Eine Darmsanierung scheint sinnvoll, wenn Sie unter Symptomen wie Blähungen, Durchfall, Verstopfungen, Bauschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen leiden. Hierbei könnte es sich wohlmöglich um eine Störung der Darmflora (Dysbiose) handeln. Gerät der Darm aus seinem natürlichen Gleichgewicht, kann sich das auf den gesamten Organismus negativ auswirken. Klären Sie mögliche andere Ursachen im Vorfeld mit Ihrem Arzt ab.
Das Ungleichgewicht verschiedenen Bakterienarten im Darm kann sich durch zahlreiche Symptome äußern:
Ablauf: Vollständige Darmentleerung durch natürliche Abführmittel
Auch in der Naturheilkunde wird der Darm gereinigt, dies geht einer Darmsanierung voran. So beginnt die Darmsanierung mit einer Darmreinigung, dazu werden unterschiedliche Präparate eingenommen. Dazu müssen Sie nicht teure Detox-Kombi-Präparate einnehmen, auch natürliche Mittel erfüllen ihren Zweck.
Bei diesem beschriebenen Ablauf wird der Darm komplett gesäubert und entleert. Weiter unten finden Sie eine sanfte Darmreinigung, welche Sie in Ihren Alltag integrieren können.
Die Darmsanierung beginnt mit einer Darmreinigung, welche etwa mit Glaubersalz durchgeführt wird. Hierbei handelt es sich um ein Natriumsulfat, welches bei einigen Menschen durch den starken Geschmack sogar mit Erbrechen. Deshalb kann die Anwendung von Glaubersalz zur Tortur werden und sehr unangenehm sein. Auch eine klassische Reinigung durch einen Einlauf ist möglich.
Die Darmwand kann mit speziellen Lebensmitteln gereinigt werden, so etwa mit Flohsamenschalen. Gemahlene oder geschrotete Flohsamen quellen im Darm auf und transportieren feste Ablagerungen aus dem Darm. So gelten Flohsamen auch bei Verstopfungen als sehr nützlich. Auch Leinsamen können Ihnen helfen die Darmwand zu reinigen. Beide Lebensmittel erhalten Sie in Drogeriemärkten oder im Internet.
Heilerde kann helfen schädliche Stoffe auszuleiten. So bindet Heilerde aus Silikaten Säure und freie Radikale. Vulkanische Heilerde quellt auf und kann Giftstoffe, wie Schwermetalle oder Medikamentenrückstände aus dem Körper schwemmen. Schwere Keiminfektionen und Pilzerkrankungen können oft nur mit entsprechenden Medikamenten bekämpft werden. Eine Ernährung mit weniger Zucker und Kohlenhydraten kann die medikamentöse Behandlung unterstützen.
Nehmen Sie sich für die Darmreinigung ausreichend Zeit und planen Sie den Zeitpunkt der Reinigung genau. Ebenfalls sollte eine Toilette in Reichweite sein, denn durch die Abführmittel werden Sie einen verstärkten Stuhldrang haben. Gleichfalls ist es wichtig, dass Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Der Stuhl bei einer Darmreinigung ähnelt Durchfall, sodass Sie Ihren Wasserhaushalt nicht aus den Augen verlieren dürfen.
Im Anschluss an die Darmreinigung sollten Sie auf ungesunde und fettige Lebensmittel verzichten. Beginnen Sie langsam die Nahrungsaufnahme. Nach der Reinigung erfolgt in der Regel der Wiederaufbau und die Sanierung der Darmflora. Meistens werden dazu probiotische Milchsäurebakterien eingenommen, welche Sie sich auch von Ihrem Arzt verschreiben lassen können. Empfohlen wird eine basische Diät, damit eine Übersäuerung von Magen und Darm entgegen gewirkt wird.
Neben Abführmittel und dieser schnellen Darmreinigung, gibt es auch sanftere Methoden. Sie können auf schonende Art und Weise Ihren Darm von Giftstoffen, festsitzenden Stuhlablagerungen und Krankheitserregern befreien. Diese Methoden werden über einen längeren Zeitraum angewandt und führen in der Regel nicht zur vollständigen Darmentleerung.
Eine sanfte Darmreinigung können Sie jederzeit zu Hause durchführen, zusätzlich lassen sich diese schonenden Methoden ganz einfach in den Alltag integrieren. Durch die Einnahme von bestimmten Nahrungsmitteln wird Ihre Darmfunktion angeregt, Giftstoffe werden gebunden und der Darm auf natürliche Art gereinigt. Versuchen Sie nur basische und unverarbeitete Lebensmittel zu essen, welche Sie frisch zubereiten. Zusätzlich können Sie die Entgiftung des Körpers unterstützen, indem Sie viel Wasser trinken (2,5 bis 3 Liter am Tag).
Flohsamen sind Quellstoffe, welche im Darm aufgehen und diesen füllen. Dadurch löst sich verhärteter Speisebrei, welcher beim nächsten Stuhlgang ausgeschieden wird. Weiterhin binden Flohsamen Giftstoffe und schädliche Bakterien.
Für eine natürliche Darmreinigung bietet sich eine Flohsamenschalen-Kur an. Nehmen Sie dafür Flohsamenschalen über mehrere Wochen ein. Es wird empfohlen die Flohsamenschalen maximal für sechs Wochen einzunehmen, etwa eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen. Trinken Sie dafür ein Glas Wasser mit einem Teelöffel aufgelöstem Flohsamenpulver.
Beachten Sie hierbei bitte, dass es sich um fein gemahlene Flohsamen handelt. Ebenfalls sollten Sie die Wasser-Flohsamen-Lösung direkt nach dem Anmischen trinken, ansonsten könnte sie andicken. Trinken Sie zusätzlich viel Wasser, um Verstopfungen oder im schlimmstenfalls einen Darmverschluss zu vermeiden.
Sicherlich ist die Einnahmedauer von Ihrem gesundheitlichen Zustand abhängig und wie schnell Ihr Körper auf die Wirkung reagiert. Erkundigen Sie sich im besten Fall bei einem Heilpraktiker oder Arzt. Die abführende Wirkung der Flohsamenschalen findet generell verzögert statt, so kann es sein, dass es zwei bis drei Tage dauert, bis Sie die Wirkung spüren. Nach der mehrwöchigen Kur können Sie die Flohsamenschalen weiterhin täglich zu sich nehmen, um Verstopfungen vorzubeugen.
Auch Leinsamen quellen in Verbindung mit Flüssigkeit auf. Dadurch regen Leinsamen ebenfalls die Verdauung an, genau wie Flohsamenschalen. Bei einer Leinsamen-Kur können Sie die Samen auch in Naturjoghurt oder in einem Joghurtdrink, wie Kefir, einnehmen. Dadurch führen Sie dem Darm zusätzlich gute Nährstoffe und Bakterien in Form von Probiotika hinzu.
Die Wurzel eignet sich besonders für eine dauerhafte Darmreinigung. Ingwer hat entzündungshemmende und verdauungsanregende Eigenschaften. So kann Ihnen ein frischer Ingwertee auf nüchternen Magen bei Verdauungsproblemen helfen. Wenn Sie mögen, können Sie auch ein Stück Ingwer schälen und langsam zerkauen. Ebenfalls können Sie diesen natürlichen Darmreiniger in Ihren täglichen Speiseplan aufnehmen und als Gewürz verwenden.
Sicherlich ist Ihnen Oregano als Gewürz bekannt, aber wussten Sie auch, dass es sich hierbei um ein natürliches Antibiotikum handelt? Oregano Öl wirkt gegen Pilze, Entzündungen und Darmparasiten. Möchten Sie Ihren Darm schonend reinigen, sollten Sie das Öl in verdünnter Form zu sich nehmen. Mischen Sie dafür einen Tropfen Oregano Öl mit zehn bis 20 Tropfen von üblichen Öl, etwa Oliven- oder Rapsöl.
Nach der Darmreinigung steht die Darmsanierung an. Ein dauerhaftes Umdenken bezüglich Ihrer Ernährung und Aktivität kann langfristigen Erfolg für Ihren Darm und Ihr gesamtes Wohlbefinden ermöglichen. Sicherlich bietet es sich nur an, nach einer sanften Darmreinigung die Darmflora auf natürliche Weise aufzubauen. Wesentlich sind hierbei ausreichend probiotische Lebensmittel und möglichst wenige präbiotische Lebensmittel. Probiotika befinden sich vor allem in Joghurt, Buttermilch, Sauerkraut und Kefir.
Auch Präbiotika können die Darmflora verbessern, jedoch führen diese manchmal bei übermäßigen Verzehr zu unangenehme Nebenwirkungen. Durch die biochemischen Abläufe können Gase entstehen, was Blähungen und Bauchschmerzen verursachen kann. Deshalb sollten Sie diese Lebensmittel bewusst genießen und auf die Reaktionen Ihres Verdauungssystems reagieren.
Egal für welche Art und Weise der natürlichen Darmreinigung Sie sich entscheiden, bedenken Sie hierbei, dass Ihr darauf folgendes Verhalten ausschlaggebend ist. Versuchen Sie Ihre Ernährung entsprechend umzustellen und informieren Sie sich eventuell bei einem Ernährungsberater. Besonders wenn Sie bereits Erkrankungen haben, sollten Sie vielleicht bedenken Ihren Speiseplan gemeinsam mit einem Experten umzustellen. Eine Darmreinigung und Darmsanierung sinderste Schritte in eine Zukunft mit mehr Wohlbefinden und weniger Beschwerden.