Die Feiertage am Ende des Jahres stehen vor der Tür und das bedeutet oft viel gutes Essen und alkoholische Getränke. Kein Wunder, dass viele nach Weihnachten und Neujahr über Vollgefühl, Verdauungsprobleme, Reizbarkeit und Erschöpfung klagen. Die Mariendistel kann Ihnen bei diesen Beschwerden helfen, besonders, wenn die Leber nach exzessiven Tagen und Nächten stöhnt. Das natürliche Heilmittel regeneriert die Leber und wirkt entgiftend auf den Körper. Aber in der Mariendistel steckt noch viel mehr. Starten Sie in das neue Jahr mit einer Reinigung von Geist und Körper durch die heilende Wirkung der Mariendistel. Erfahren Sie hier was in der Mariendistel steckt.
Von Anastasia Johlen
Die Erzählungen, um die Entstehung der Mariendistel, passen zur Weihnachtszeit: Der Legende nach soll die Heilige Maria beim Stillen des Jesuskindes einige Tropfen Muttermilch verloren haben. Die Tröpfchen fielen auf die Blätter einer Distel. Diese Pflanze erhielt den Name Mariendistel und die Legende war geboren- tatsächlich zieren weiße Flecken die Blätter der Distel.
Bereits in der Antike war die Heilwirkung der Mariendistel bekannt, im Westen Europas gelang die Mariendistel erst im Mittelalter an Bekanntheit. Auch Hildegard von Bingen, eine sehr bekannte Heilkundige, schrieb die positive Heilkraft der Pflanze nieder. So findet die Heilpflanze bereits seit 2000 Jahren Verwendung. Im 19. Jahrhundert entdeckte der Arzt Gottfried Rademacher die positive Wirkung der Mariendistel auf die Leber.
Heutzutage zählt die Mariendistel zu den beliebtesten Heilpflanzen in Europa. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, jedoch wird die lila blühende Distel auch in Deutschland als Zier- und Heilpflanze angebaut. Der lateinische Name der Mariendistel lautet Silybum marianum und sie gehört zur Familie der Korbblüter. Die Mariendistel ist auch unter den Namen Frauendistel, Donnerdistel oder Fieberdistel bekannt.
Die Mariendistel kann eine Höhe von bis zu 1,5 Meter erreichen. Sie hat einen aufrechten, verzweigte Stängel und grünlich glänzende Blätter mit weißlichen Flecken an den Blattnerven. Zusätzlich sind die Blätter stark gezähnt und am Ende haben sie dornige Lappen.Die Blüte ist purpurrot bis lila, kugelförmig und wird von spitzen Hüllschuppen umgeben.
Welche Pflanzenteile werden als natürliche Arznei verwendet?
Die Mariendistelfrüchte kommen zum Einsatz als pflanzliche Arznei. Genauer gesagt werden aus den dunkelbraunen Früchten die schwarzen Samen der Pflanze geerntet. Diese Früchte enthalten bis zu drei Prozent Silymarin und verdauungsanregende Schleimstoffe. Zusätzlich beinhalten die Früchte Fettsäuren, wie Linol- und Ölsäuren, und reichlich Eiweiß.
Die Mariendistel wird sowohl in der Schulmedizin als auch in der Naturheilkunde eingesetzt. Zahlreiche Studien haben die Wirkungsweisen der Mariendistel untersucht. Generell wirkt die Mariendistel harntreibend, krampflösend, leberstärkend und entgiftend.
Durch den Wirkstoffkomplex Silymarin wird die Leber vor Schadstoffen, wie Medikamenten, Alkohol oder Drogen, geschützt. Zusätzlich fördert Silymarin die Regeneration der Leber. Der Körper wird durch die Einnahme von Mariendistel-Präparaten entgiftet und auch eine Detox-Kur ist möglich. Silymarin bewirkt auch noch weitere Prozesse im menschlichen Organismus.
Silymarin setzt sich aus mehren Substanzen zusammen:
Die Mariendistel hat aber noch weitere Wirkungsweisen und Heilkräfte zu bieten, so fängt sie freie Radikale ab und gilt als schützende Antioxidans.
Antioxidative Eigenschaften: Abfangen zellschädigender freier Radikale; Als zellschützendes Antioxidans reduziert Silymarin die Produktion von freien Radikalen und die Peroxidation von Lipiden (= zellschädigender Abbau von Fetten). Diese werden oft durch Alkohol oder Medikamente verursacht.
Stabilisierung der Leberzellen: Silymarin verändert die Zellmembran der Leberzellen und erschwert damit Schadstoffen ein Eindringen in das Zellinnere.
Entzündungshemmung: Silymarin wird auch entzündungshemmende, sodass eine zusätzliche Leberschädigung durch Entzündungsfaktoren verhindert wird.
Stimulierung der Leber-Regeneration: Silymarin steigert die Proteinbildung und stimuliert auf diese Weise die Neubildung von Leberzellen. Gleichzeitig wird die Reparatur von beschädigtem Lebergewebe gefördert.
Silymarin – der Leberschutzfaktor
Die Mariendistel gilt als Heilpflanze der Leber und wird bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts bei Leberleiden eingesetzt. So kann die Heilpflanze als Prophylaxe für die Leberfunktion und als Hilfe bei Leberregenerationen eingesetzt werden.
Besonders der Stoff Silymarin macht die Mariendistel zu einer wichtigen Heilpflanze. Die Samen der Heilpflanze beinhalten Silymarin, welches eine belebende und schützende Wirkung auf die Leber hat. Silymarin kräftigt und regeneriert die Leber, indem es sich um die äußeren Hüllen der Leberzellmembran legt und diese stabilisiert. Es handelt sich um eine rein pflanzliche Leberregeneration.
Dieser Schutzfilter ermöglicht Giftstoffe kein Eindringen, sie bleiben draußen und gelangen nicht in das Innere der Leberzellen. Durch diesen Prozess wird die Leber nicht unnötig beansprucht und geschwächt, etwa durch Alkohol oder Medikamente. Die Leber kann sich auf ihre eigentliche Funktion konzentrieren und beim Filtern und Umwandeln von Giftstoffen im Körper unterstützt werden.
Ebenfalls wirkt Silymarin bei Hepatitis, Fettleber oder Leberzirrhose. Es kann auch die negativen Auswirkung einer Chemo- oder Strahlentheraphie bei Krebspatienten reduzieren.
Da Alkohol fast ausschließlich über die Leber abgebaut wird, kann es besonders an den Feiertagen zu einer Überlastung kommen. Gerade mal 10 Prozent des aufgenommenen Alkohols werde unverändert aus Niere, Lunge und Haut ausgeschieden. Die restlichen 90 Prozent werden durch die Leber abgebaut, verständlich, dass dieses Organ besonders, um Weihnachten und Neujahr einiges zu leisten hat.
So kann die Leber kurzfristig mit höheren Mengen Alkohol konfrontiert werden, als sie abbauen kann. Alkohol wird in Acetaldehyd und anschließend zu Essigsäure umgewandelt. Kann Ihre Leber das schädliche Acetaldehyd nicht schnell umwandeln und abbauen, leiden Sie unter dem altbekannten „Kater“. Zusätzlich kann fettes Essen, Medikamente, Nikotin und Schadstoffe aus der Umwelt der Leber zusetzen.
In der Regel erneuert sich die Leber selbst, doch eine gesundheitliche Dauerbelastung kann zu körperlichen Beschwerden und einer eingeschränkten Leberfunktion führen. Auslöser können Krankheiten, aber auch erhöhter Drogen- und Alkoholkonsum sein. Mithilfe der Mariendistel können Sie die Leber in ihrer Funktion unterstützen und eine Entgiftung fördern. Bei ernsthaften Krankheiten und akuten Beschwerden sollten Sie immer Rücksprache mit einem Arzt halten.
Wenn die Haut krank ist, äußert sich das meist durch trockne Haut, Akne, Ekzeme oder Schuppenflechte. Der Auslöser für diese Beschwerden kann auch im Inneren liegen: Eine ungesunde Haut deutet an, dass die Organe und der Stoffwechsel nicht richtig arbeiten.
So hängt auch die Gesundheit der Leber mit einem gesunden Hautbild zusammen. Die Leber sorgt dafür, dass schädliche Giftstoffe im Körper in verwendbare Bausteine umgewandelt werden, ebenso ist sie für die Speicherung von Vitaminen verantwortlich. Vor allem die Haut kommt als großes Schutzschild des Inneren mit Schadstoffen der Außenwelt in Berührung. Bemerken Sie zusätzlich zu Ihren Hautproblemen Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, kann dies dafür sprechen, dass Ihre Leber Unterstützung benötigt. Eine Entgiftung kann die Symptome lindern und Ihre Leber entlasten.
Da die Mariendistel auch entzündungshemmende Wirkstoffe enthält und die Leber stärkt, wird sich nach der Zuvor von Arzneipräparaten mit Mariendistel Ihr Hautbild sicherlich schnell bessern. Sie können Produkte mit der Mariendistel auch als präventive Maßnahme für die Hautpflege nutzen.
Das lila Kraut wirkt sich nicht nur positiv auf physische Probleme und Erkrankungen aus, es hat auch eine positive Wirkung auf Geist und Seele. Bei der Wirkungsweise der Mariendistel wird das Zusammenspiel von körperlichen und psychischen Beschwerden deutlich: Ist die Leber geschwächt oder geschädigt, schlägt sich das in der Stimmung des Betroffenen nieder. So können depressive Verstimmungen und Schlafstörungen auftreten. Die Einnahme von Mariendistel macht glücklich und kann gegen Depressionen helfen.
Die Mariendistel hat nicht nur auf die Leber einen positiven Effekt, sondern auch auf andere Organe. So kann Ihnen die Mariendistel bei Verdauungsproblemen helfen, den Stoffwechsel anregen und eine Gewichtsreduktion unterstützen. Mariendistel gilt als sanftes und natürliches Mittel und kann begleitend zu einer Diät eingenommen werden. Ebenfalls hilft es bei Völlegefühl, Sodbrennen und Verstopfungen.
Eine Detox-Kur mit der Mariendistel kann den Körper entgiften und helfen, wenn Sie sich schlapp, krank oder unwohl mit dem aktuellen Körpergewicht fühlen. Aber besonders nach dem erhöhten Konsum von fettigen Nahrungsmitteln und alkoholhaltigen Getränken kann die Mariendistel Ihren Körper reinigen und von Schadstoffen befreien. Die heilende Wirkung hilft Ihrer Leber, den Nieren, Lungen und Ihrem Verdauungsorganen, Giftstoffe auszuscheiden und die normalen Funktionen wieder aufzunehmen. Vielleicht bietet sich eine Mariendistel-Kur an, um Ihre guten Vorsätze direkt umzusetzen? So könnten Sie mit neuer Energie und einem gereinigtem Organismus ins neue Jahr starten.
Handelsüblich wird die Mariendistel als Öl, Samen, Tabletten, Kapseln oder Pulver verkauft. Die Kapseln und Tabletten eignen sich besonders für die Stärkung der Leber, der Mariendistel-Tee besonders bei Blähungen und Völlegefühl. Die Produkte erhalten Sie in der Apotheke oder in einem gut sortierten Drogeriemärkten.
Mariendistel kann in folgenden Formen eingenommen werden:
Häufig ist Mariendistel auch in Verbindung mit anderen natürlichen Wirkstoffen erhältlich. Gemeinsam mit anderen Heilpflanzen wird die Wirksamkeit der Entgiftung verstärkt. Mit folgenden natürlichen Wirkstoffen kann die Mariendistel kombiniert werden:
Wirklich effektiv als Leberschutzmittel sind nur Fertigarzneimittel mit einem Mariendistelextrakt, der einen sehr hohen Gehalt an Silymarin aufweist. Solche Präparate können selbst bei einer lebensgefährlichen Vergiftung mit dem Grünen Knollenblätterpilz helfen, die Patienten erhalten hierzu spezielle Silymarin-Infusionen.
Vereinzelt kann die Mariendistel allergische Reaktionen auslösen: Da die Mariendistel ein Korbblütler ist, wird Ihnen bei einer bestehenden Allergie die Einnahme der Heilpflanze abgeraten. Sollten Sie also allergisch auf Arnika, Kamille oder Schafgarbe reagieren, könnte auch hier eine allergische Reaktion entstehen. Im besten Fall nehmen Sie die Mariendistel erst nach Absprache mit einem Experten zu sich.
Bei einer hochdosierten Einnahme der Mariendistelfrüchte können unter Umständen leichte Beschwerden, wie Blähungen und Bauchschmerzen entstehen. In der Regel gilt Mariendistel als gut verträglich.