Prostatakrebs

(Prostatakarzinom)

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Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs ist die häuftigste Krebserkrankung, die bei Männern in Deutschland diagnostiziert wird. Oft ist keine Therapie nötig, da Prostatakarzinome im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen sehr langsam wachsen. Beim Prostatakarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor an der Vorsteherdrüse. Speziell bei Prostatakrebs spielt die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle, denn wenn direkte Verwandte betroffen sind, sind Früherkennungsmaßnahmen sinnvoll. Das Alter und das Stadium sind auch ausschlaggebend, um die geeignete Therapie zu wählen. Je nach dem gibt es die Möglichkeit einer Operation, einer Strahlentherapie oder die Einnahme von Medikamenten. Oft ist eine Kombination sinnvoll, um Prostatakrebs zu bekämpfen. 

Anzeichen und Symptome, die auf Prostatakrebs hinweisen können

Früher Prostatakrebs hat in der Regel keine klaren Symptome. Manchmal verursacht Prostatakrebs Symptome,die oft denen von Krankheiten wie der gutartigen Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung) ähneln. Dazu gehören häufiges Wasserlassen, Nykturie (vermehrtes nächtliches Wasserlassen), Schwierigkeiten beim Aufrechterhalten eines konstanten Urinstrahls, Hämaturie (Blut im Urin) und Dysurie (schmerzhaftes Wasserlassen).

Eine Studie, die auf der Patient Care Evaluation aus dem Jahr 1998 in den USA basiert, ergab, dass etwa ein Drittel der Patienten, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, ein oder mehrere solcher Symptome aufwies, während zwei Drittel keine Symptome aufwiesen. Prostatakrebs ist mit einer Harnstörung verbunden, da die Prostata die prostatische Harnröhre umgibt. Veränderungen in der Drüse wirken sich daher direkt auf die Harnfunktion aus. Da der Samenleiter Samenflüssigkeit in der Harnröhre der Prostata einlagert und Sekrete aus der Prostata selbst in den Samen aufgenommen werden, kann Prostatakrebs auch Probleme bei der sexuellen Leistung verursachen, wie z.B. Erektionsschwierigkeiten oder schmerzhafte Ejakulationen.

Metastasierender Prostatakrebs, der sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat, kann zusätzliche Symptome verursachen. Das häufigste Symptom sind Knochenschmerzen, oft in den Wirbeln (Knochen der Wirbelsäule), dem Becken oder den Rippen. Die Ausbreitung von Krebs in andere Knochen wie den Oberschenkelknochen ist in der Regel auf den proximalen Teil des Knochens zurückzuführen. Prostatakrebs in der Wirbelsäule kann auch das Rückenmark komprimieren, was zu Kribbeln, Beinschwäche und Harn- und Stuhlinkontinenz führen kann.

Risikofaktoren

Ein vollständiges Verständnis der Ursachen von Prostatakrebs ist nach wie vor nicht möglich. Die wichtigsten Risikofaktoren sind Adipositas, das Alter und die Gene. Prostatakrebs ist bei Männern unter 45 Jahren sehr selten, wir aber mit zunehmendem Alter häufiger diagnostiziert. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose beträgt 70 Jahre. Autopsie-Studien ergaben, dass 30% der Männer, die in den Fünfzigern waren, die an anderen Ursachen starben und 80% der Männer, die über Siebzig waren, auch an Prostatakrebs erkrankt waren. Viele Männer wissen also nicht, dass sie Prostatakrebs haben.

Bei Männern, deren Familienmitglieder ersten Grades Prostatakrebs haben, scheint sich das Risiko auch an Prostatakrebs zu erkanken, um 50% zu erhöhen, verglichen mit Männern ohne Prostatakrebs in der Familie. Dieses Risiko scheint bei Männern mit einem betroffenen Bruder größer zu sein als bei Männern mit einem betroffenen Vater. Ein anderer Risikofaktor scheint hoher Blutdruck zu sein, denn betroffene Männer erkanken häufiger an Prostatakrebs. Außerdem scheint Bewegungsmangel auch eine Rolle zu spielen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab, dass Prostatabasalzellen die häufigste Ursache für Prostatakrebs sind.

Genetische Veranlagungen, die Prostatakrebs begünstigen

Bei der Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu erkranken, ist der genetische Hintergrund ein ausschlaggebender Risikofaktor. Männer, die einen Verwandten ersten Grades (Vater oder Bruder) mit Prostatakrebs haben, haben das doppelte Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, und Männer mit zwei betroffenen Verwandten ersten Grades haben ein fünffach höheres Risiko an Prostatakrebs zu erkanken verglichen mit Männern ohne Prostatakrebserkankung in der Familie.

Studien an Zwillingen in Skandinavien deuten darauf hin, dass 40% des Prostatakrebsrisikos durch vererbte Faktoren erklärt werden kann. Es ist kein einziges Gen, das für das Entstehen von Prostatakrebs verantwortlich gemacht werden kann, denn viele verschiedene Gene sind bei der Entwicklung der Krankheit beteiligt. Mutationen in BRCA1 und BRCA2, die auch wichtige Risikofaktoren für Eierstockkrebs und Brustkrebs bei Frauen sind, wurden in Verbindung mit Prostatakrebs gebracht. Andere Gene, die auch eine große Rolle bei der Erkanungen spielen, sind das Hereditäre Prostatakrebs-Gen 1 (HPC1), der Androgenrezeptor und der Vitamin-D-Rezeptor. Die Genfamilien Fusion TMPRSS2-ETS, insbesondere TMPRSS2-ERG oder TMPRSS2-ETV1/4 fördert das Wachstum von Krebszellen.

2008 wurden zwei große genomweite Assoziationsstudien veröffentlicht, die den Einzelnukleotid-Polymorphismus (SNPs) mit Prostatakrebs in Verbindungen bringen. Diese Studien identifizierten mehrere SNPs, die das Risiko von Prostatakrebs erheblich beeinflussen. Es wurden Einzelpersonen mit dem TT Allelpaar an SNP rs10993994 untersucht, die an einem 1.6 mal höheren Risiko leiden an Prostatakrebs zu erkanken als die mit einem CC Allelpaar. Dieses SNP erklärt einen Teil des erhöhten Prostatakrebsrisikos afroamerikanischer Männer im Vergleich zu amerikanischen Männern europäischer Abstammung, da das C-Allel in letzterem häufiger vorkommt; dieses SNP befindet sich in der Promotorregion des MSMB-Gens, beeinflusst also die Menge des von Epithelzellen der Prostata synthetisierten und ausgeschiedenen MSMB-Proteins. Schließlich können Fettleibigkeit und erhöhte Testosteronspiegel das Risiko für Prostatakrebs erhöhen.

Ernährung als Risikofaktor

Der Verzehr von Obst und Gemüse hat sich als wenig nützlich bei der Prävention von Prostatakrebs erwiesen. Auch der häufige Verzehr Roten Fleisches und verarbeiteten Fleisches scheint in Humanstudien wenig Wirkung auf die Entstehung von Prostatakrebs zu haben. In einige Studien hingegen, konnte ein erhöhter Fleischkonsum mit einem erhöhten Prostatakrebsrisiko in Verbindung gebracht werden. Vitamin D-Mangel kann das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen. Folsäurepräparate hingegen beeinflussen das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken nicht.

Statine als Prävention

Es gibt auch einige Verbindungen zwischen Prostatakrebs und Medikamenten, die das Prostatakrebsrisiko senken können. Die Verwendung der cholesterinsenkenden Medikamente, die als Statine bekannt sind, können das Prostatakrebsrisiko beispielsweise senken.

Infektionen als mögliches Risiko

Infektionen oder Entzündungen der Prostata (Prostatitis) können die Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu erkranken erhöhen. Insbesondere sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien, Tripper oder Syphillis scheinen das Prostatakrebsrisiko zu erhöhen. 

Eine andere Studie hingegen hat gezeigt, dass Infektionen helfen können Prostatakrebs zu verhindern, weil sie den Blutfluss zum Bereich erhöhen und so das Krebsrisiko minimiert werden könnte.

Vasektomien als Risikofaktor

Studien zufolge kann häufiges Ejakulieren das Prostatakrebsrisiko verringern. Ein kausaler Zusammenhang kann jedoch noch nicht nachgewiesen werden. Vermutet wird ein Zusammenhang zwischen Vasektomien und einem erhöhten Risiko an Prostatakrebs zu erkanken. Jedoch kann auch hier nicht nachgewiesen werden, ob es sich um einen kausalen Zusammenhang handelt.

Pathophysiologie-Funktionsstörung des Organs

Die Prostata ist ein Teil des männlichen Fortpflanzungssystems, das dabei hilft, Samenflüssigkeit zu bilden und zu speichern. Bei erwachsenen Männern ist eine typische Prostata etwa 3 Zentimeter lang und wiegt etwa 20 Gramm. Die Prostata befindet sich im Becken, unter der Harnblase und vor dem Rektum. Die Prostata umgibt einen Teil der Harnröhre, den Schlauch, der beim Wasserlassen den Urin aus der Blase und bei der Ejakulation den Samen transportiert. Wegen seiner Lage beeinflussen Prostataerkrankungen oft das Wasserlassen, die Ejakulation und selten auch den Stuhlgang. Die Prostata enthält viele kleine Drüsen, die etwa 20% der Samenflüssigkeit ausmachen.

Beim Prostatakrebs mutieren die Zellen dieser Prostatadrüsen zu Krebszellen. Die Prostata benötigt männliche Hormone, so genannte Androgene, um richtig funktionieren zu können. Androgene umfassen Testosteron, das in den Hoden gebildet wird; dehydroepiandrosterone, gebildet in den Nebennieren; und dihydrotestosterone, das vom Testosteron innerhalb der Prostata selbst umgewandelt wird. Androgene sind auch für sekundäre Geschlechtsmerkmale wie Gesichtsbehaarung und erhöhte Muskelmasse verantwortlich. Prostatakrebs wird in der Regel als Adenokarzinom oder als Drüsenkrebs klassifiziert, der beginnt, wenn normale Samen absondernde Prostatazellen zu Krebszellen mutieren.

Die Region der Prostata, in der das Adenokarzinom am häufigsten auftritt, ist die periphere Zone. Zunächst bleiben kleine Klumpen von Krebszellen auf sonst normale Prostatadrüsen beschränkt, ein Zustand, der als Karzinom in situ oder prostatische intraepitheliale Neoplasie (PIN) bezeichnet wird. Obwohl es keinen Beweis dafür gibt, dass PIN ein Krebsvorläufer ist, steht sie in engem Zusammenhang mit Krebs. Im Laufe der Zeit beginnen sich diese Krebszellen zu vermehren und breiten sich auf das umgebende Prostatagewebe (das Stroma) aus und bilden einen Tumor. Schließlich kann der Tumor groß genug werden, um in nahegelegene Organe wie die Samenbläschen oder das Rektum einzudringen, oder die Tumorzellen können die Fähigkeit entwickeln, sich im Blutkreislauf und im Lymphsystem zu bewegen. Prostatakrebs gilt als bösartiger Tumor, da es sich um eine Masse von Zellen handelt, die in andere Bereiche des Körpers eindringen können. Diese Invasion anderer Organe wird als Metastasierung bezeichnet.

Prostatakrebs metastasiert am häufigsten in die Knochen, die Lymphknoten und kann nach lokaler Progression in Rektum, Blase und in die unteren Harnleiter eindringen. Der Weg der Metastasierung in die Knochen gilt als venös, da der die Prostata entwässernde Prostata-Plexus mit den Wirbeln verbunden ist. Die Prostata ist ein zinkakkumulierendes, zitratbildendes Organ. Das Protein ZIP1 ist für den aktiven Transport von Zink in die Prostatazellen verantwortlich. Eine wichtige Aufgabe des Zinks ist es, den Stoffwechsel der Zelle zu verändern, um Citrat, einen wichtigen Bestandteil des Samens, zu produzieren. Der Prozess der Zinkakkumulation, der Veränderung des Stoffwechsels und der Zitratproduktion ist energieineffizient, und Prostatazellen opfern enorme Mengen an Energie (ATP), um diese Aufgabe zu erfüllen.

Prostatakrebszellen sind in der Regel zinkfrei. Dieses erlaubt Prostatakrebszellen, Energie zu speichern, die nicht Zitrat bilden, und verwenden den neuen Überfluss an Energie, um zu wachsen und sich zu verbreiten. Das Fehlen von Zink wird durch eine Stillegung des Gens, dass das Transporterprotein ZIP1 produziert, vermutet. ZIP1 wird nun als Tumorsuppressor-Genprodukt für das Gen SLC39A1 bezeichnet. Strategien, die Zink in transformierte Prostatazellen transportieren, eliminieren diese Zellen bei Tieren effektiv. Zink hemmt NF-κB Bahnen, ist anti-proliferativ und induziert Apoptose in abnormale Zellen. Leider ist die orale Einnahme von Zink unwirksam, da hohe Konzentrationen von Zink in Prostatazellen ohne den aktiven Transporter ZIP1 nicht möglich sind. Der Verlust von Krebs-Suppressor-Genen, früh in der Prostata-Karzinogenese, wurden in den Chromosomen 8p, 10q, 13q und 16q lokalisiert. P53-Mutationen im primären Prostatakrebs sind relativ niedrig und werden häufiger in metastasierten Umgebungen diagnostiziert, daher sind p53-Mutationen ein spätes Ereignis in der Pathologie des Prostatakrebses. Andere Tumorsuppressorgene, die bei Prostatakrebs eine Rolle spielen sollen, sind PTEN (Gen) und KAI1. "Bis zu 70 Prozent der Männer mit Prostatakrebs haben zum Zeitpunkt der Diagnose eine Kopie des PTEN-Gens verloren".

Eine relative Häufigkeit des Verlusts von E-Cadherin und CD44 wurde ebenfalls beobachtet. RUNX2 ist ein Transkriptionsfaktor, der Krebszellen daran hindert, sich der Apoptose zu unterziehen und somit zur Entstehung von Prostatakrebs beiträgt. Die PI3k/Akt-Signalkaskade arbeitet mit dem transformierenden Wachstumsfaktor Beta/SMAD-Signalkaskade, um das Überleben von Prostatakrebszellen und den Schutz vor Apoptose zu gewährleisten. Der X-linked Hemmstoff der Apoptose (XIAP) wird hypothetisiert, um das Überleben und Wachstum von Prostatakrebszellen zu fördern und ist ein Ziel der Forschung, denn wenn dieser Hemmstoff eliminiert werden kann, kann die Apoptosekaskade ihre Funktion bei der Verhinderung der Proliferation von Krebszellen fortsetzen. Makrophagen hemmendes Zytokin-1 (MIC-1) stimuliert den Signalweg der fokalen Adhäsionskinase (FAK), der zum Wachstum und Überleben von Prostatakrebszellen führt. Der Androgenrezeptor hilft Prostatakrebszellen dabei zu überleben und ist ein Ziel für viele Anti-Krebs-Forschungsstudien; bisher hat sich die Hemmung des Androgenrezeptors nur in Mausstudien bewährt. Prostataspezifisches Membranantigen (PSMA) stimuliert die Entwicklung von Prostatakrebs, indem es den Folatspiegel erhöht, damit die Krebszellen überleben und wachsen können; PSMA erhöht die verfügbaren Folate zur Verwendung durch Hydrolyse von glutamierten Folaten.

Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?

Die Diagnose durch den PSA (Prostata-spezifisches Antigen)-Test ist umstritten. Der PSA-Test ist ein Früherkennungstest, der den Wert dieses Prostata-spezifischen Antigens, ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet wird, im Blut misst. Ein erhöhter Wert kann auf eine Entzündung, eine gutartige Vergrößerung der Prostata oder Krebs hinweisen. Da bei jedem Mann ständig kleine Mengen des Prostata-spezifischen Antigens in die Prostata gelangen, kann der Labortest nicht eindeutig Aufschluss über eine Erkrankung geben.

Es gibt auch einige andere Tests, die gemacht werden können, um mehr Informationen über die Prostata und die Harnwege zu sammeln. Die digitale rektale Untersuchung (DRE) kann es einem Arzt ermöglichen, Prostataanomalien zu erkennen. Die Zystoskopie zeigt die Harnwege von innen mit Hilfe eines dünnen, flexiblen Kameraschlauches, der in die Harnröhre eingeführt wird. Die transrektale Ultraschalluntersuchung erzeugt ein Bild der Prostata mit Hilfe von Schallwellen einer Sonde im Rektum. Aber der einzige Test, der die Diagnose von Prostatakrebs vollständig bestätigen kann, ist eine Biopsie, die Entfernung von kleinen Teilen der Prostata zur mikroskopischen Untersuchung.

Prostata-Bildgebung: MRT und Ultraschall

Ultraschall (US) und Magnetresonanztomographie (MRT) sind die beiden wichtigsten bildgebenden Verfahren zur Erkennung von Prostatakrebs. Urologen verwenden den transrektalen Ultraschall während der Prostatabiopsie und können manchmal einen hypoechoischen Bereich sehen. Da Ultraschall eine schlechte Gewebeauflösung hat, wird er in der Regel nicht klinisch eingesetzt. Die Prostata-MRT hat eine weitaus bessere Weichteilauflösung als Ultraschall. Ein MRT bei Personen mit geringem Prostatakrebsrisiko könnte den Betroffene helfen, sich für eine aktive Überwachung zu entscheiden, bei Personen mit mittlerem Risiko kann ein MRT helfen, das Stadium der Erkrankung zu bestimmen, während es bei Personen mit hohem Risiko helfen könnte, eine Knochenerkrankung zu finden.

Seit 2011 wird die MRT zur Identifizierung von Targets für die Prostatabiopsie mittels Fusions-MRT mit Ultraschall (US) oder alleiniger MRT-Führung eingesetzt. Bei Männern, die für eine aktive Überwachung in Frage kommen, wurden 33% der Krebserkrankungen durch Fusion MR/US-gesteuerte Prostatabiopsie festgestellt, verglichen mit 7% bei einer standardmäßigen ultraschallgesteuerten Biopsie. Die Prostata-MRT wird auch für die chirurgische Planung eingesetzt, wenn Betroffene sich einer robotischen Prostatektomie unterziehen möchten. Es hat auch gezeigt, dass es Chirurgen hilft, zu entscheiden, ob sie das neurovaskuläre Bündel resezieren oder schonen, die Rückkehr zur Harninkontinenz bestimmen und die chirurgischen Schwierigkeiten einschätzen können. Für die Prostata-MRT gibt es das PI-RADS Reporting System. PI-RADS ist eine Abkürzung für Prostate Imaging-Reporting and Data System und definiert Standards für hochwertige klinische Dienstleistungen im Bereich der multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRI), einschließlich Bilderzeugung und Berichterstellung.

Die Biopsie

Bei dem Verdacht auf Krebs wird in der Regel eine Biopsie durchgeführt. Bei einer Biopsie entnimmt ein Urologe oder Radiologe Gewebeproben aus der Prostata über das Rektum. Mit einer Biopsiepistole werden spezielle Hohlnadeln (in der Regel drei bis sechs auf jeder Seite der Prostata) in weniger als einer Sekunde eingesetzt und entfernt. Prostatabiopsien werden routinemäßig ambulant durchgeführt und erfordern selten einen Krankenhausaufenthalt. Antibiotika sollten eingenommen werden, um Komplikationen wie Fieber, Harnwegsinfektionen oder eine Sepsis vorzubeugen. Rund fünfundfünfzig Prozent der Männer berichten, dass sie unter Beschwerden während der Prostatabiopsie litten.

Gleason Ergebnis: Bewertung und Klassifikation des Gewebes

Die Gewebeproben werden dann unter einem Mikroskop untersucht, um festzustellen, ob Krebszellen vorhanden sind, und um die mikroskopischen Merkmale eines gefundenen Krebses zu bewerten. Die Bewertung und Einstufung erfolgt in der Regel durch den Gleason-Score, ein prognostisches Parameter, das zur Beurteilung von Prostatakarzinomen dient und diese klassifiziert. Prostataspezifisches Membranantigen ist eine Transmembran-Carboxypeptidase und zeigt Folat-Hydrolase-Aktivität. Dieses Protein wird in Prostatakrebsgewebe überexprimiert und ist mit einem höheren Gleason-Score verbunden.

Tumormarker

Gewebeproben können auf das Vorhandensein von PSA und anderen Tumormarkern hinweisen, indem sie gefärbt werden, um den Ursprung von malignen Zellen, die metastasiert haben, zu bestimmen. Ein kleinzelliges Karzinom ist eine sehr seltene (1%) Form des Prostatakarzinoms, die mit dem PSA nicht diagnostiziert werden kann. Seit 2009 werden kleinzellige Karzinome ausführlicher untersucht, da diese häufiger und schneller metastasieren und so andere Teile des Körpers befallen.

Das Onkoprotein BCL-2 ist aufgrund seiner hohen Expression in androgenunabhängigen Tumoren in fortgeschrittenen Stadien der Pathologie mit der Entstehung von androgenunabhängigem Prostatakrebs assoziiert. Die Hochregulation von BCL-2 nach Androgenablation in Prostatakarzinom-Zelllinien und in einem kastrierten männlichen Rattenmodell stellte einen weiteren Zusammenhang zwischen BCL-2-Expression und Prostatakrebs-Progression her. Die Expression von Ki-67 durch Immunhistochemie kann ein signifikanter Prädiktor für das Patientenergebnis bei Männern mit Prostatakrebs sein.

Stadien des bösartigen Prostatakartioms

Ein wichtiger Teil der Beurteilung von Prostatakrebs ist die Bestimmung des Stadiums und ob der Krebs bereits Metastasen gebildet hat. Die Kenntnis des Stadiums hilft bei der Prognose und ist hilfreich die geeignete Therapieform zu bestimmen. Das gebräuchlichste System der Einstufung des Karzinoms ist das vierstufige TNM-System (abgekürzt Tumor/Nodes/Metastasen). Seine Bestandteile sind die Größe des Tumors, die Anzahl der beteiligten Lymphknoten und das Vorhandensein anderer Metastasen. Die wichtigste Unterscheidung eines Staging-Systems ist, ob der Krebs noch auf die Prostata beschränkt ist oder bereits metastasiert hat.

Im TNM-System finden sich klinische T1- und T2-Krebse nur in der Prostata, während sich T3- und T4-Krebse bereits darüber hinaus ausgebreitet haben. Mehrere Tests können verwendet werden, um nach Anzeichen einer Ausbreitung zu suchen. Medizinische Fachverbände empfehlen gegen den Einsatz von PET-Scans, CT-Scans oder Knochenscans, wenn ein Arzt Prostatakrebs im Frühstadium mit geringem Metastasierungsrisiko behandelt. Diese Tests wären in solchen Fällen angebracht, wenn ein CT-Scan die Ausbreitung im Becken, ein Knochenscan die Ausbreitung auf die Knochen und eine endorektale Magnetresonanztomographie zur genauen Beurteilung der Prostatakapsel und der Samenbläschen auswertet.

Knochenscans sollten ein osteoblastisches Aussehen aufgrund der erhöhten Knochendichte in den Bereichen der Knochenmetastasen aufzeigen - im Gegensatz zu dem, was bei vielen anderen metastasierenden Krebsarten zu finden ist. Nach einer Prostatabiopsie betrachtet ein Pathologe die Proben unter dem Mikroskop. Ist Krebs vorhanden, meldet der Pathologe den Grad des Tumors. Der Grad sagt aus, wie sehr sich das Tumorgewebe vom normalen Prostatagewebe unterscheidet und wie schnell der Tumor wahrscheinlich wachsen wird. Das Gleason-System wird verwendet, um Prostatatumore von 2 bis 10 zu bewerten, wobei ein Gleason-Score von 10 die meisten Anomalien aufzeigt. Der Pathologe weist eine Zahl von 1 bis 5 für das am häufigsten unter dem Mikroskop beobachtete Muster zu und macht dasselbe für das zweithäufigste Muster. Die Summe dieser beiden Zahlen ist der Gleason-Wert. Die Whitmore-Jewett-Stufe ist eine weitere Methode, die manchmal verwendet wird.

Präventionen gegen Prostatakrebs

Ernährung und Lebensstil als mögliche Prävention

Die Beziehung zwischen Ernährung und der Prävention von Prostatakrebs ist nicht eindeutig. Es gibt wenig Beweise, die darauf hinweisen, dass es eine direkte Verbindung von trans-Fettsäuren, gesättigten Fettsäuren und Kohlenhydraten und dem Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, existiert. Hinweise auf die Rolle von Omega-3-Fettsäuren bei der Prävention von Prostatakrebs deuten nicht darauf hin, dass sie das Risiko von Prostatakrebs verringern, obwohl zusätzliche Forschungen erforderlich sind, um eindeutige Aussagen darüber treffen zu können. Vitaminpräparate hingegen scheinen sich nicht auf das Krebsrisiko auszuwirken, einige können das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken erhöhen. Eine hohe Kalziumzufuhr wurde mit fortgeschrittenem Prostatakrebs in Verbindung gebracht. Der Verzehr von Fisch kann die Zahl der Todesfälle durch Prostatakrebs senken, scheint aber keine Prävention zu sein, die nachgewiesen werden kann.

Einige Beweise sprechen für niedrigere Prostatakrebsraten bei vegetarischer Ernährung. Außerdem gibt einige Anhaltspunkte für Lebensmittel, die Lycopin und Selen enthalten, die darauf hinweisen, dass sie das Prostatakrebsrisiko senken. Diäten, die reich an Kreuzblütlergemüse, Soja, Bohnen und anderen Hülsenfrüchten sind, können mit einem geringeren Risiko für Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden, insbesondere bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Männer, die regelmäßig Sport treiben, können das Risiko senken an Prostatakrebs zu erkanken. 

Medikamente gegen Prostatakrebs

Bei Männern, die regelmäßig untersucht werden, reduzieren 5-Alpha-Reduktase-Inhibitoren (Finasterid und Dutasterid) das Gesamtrisiko der Diagnose Prostatakrebs, jedoch gibt es nicht genügend Daten, um festzustellen, ob sie sich auch auf das Todesrisiko auswirken.

Das Screening- Früherkennung

Prostatakrebs-Screening ist ein Versuch, unvermutete Krebserkrankungen bei Männern festzustellen, die keine Symoptome aufweisen. Dazu gibt es die digitale rektale Prüfung (DRE) und den Prostata-spezifischen Antigen (PSA) Bluttest. Ein solches Screening ist umstritten und kann für viele zu Störungen und möglicherweise schädlichen Folgen führen. Häufig kann es dabei zu Überdiagnosen (Erkennung von latenten Krebserkrankungen, die ansonsten symptomlos und unentdeckt geblieben wären) kommen.

Eine gemeinsame Entscheidungsfindung mit dem behandelnden Arzt ist in jedem Fall empfehlenswert. So können die positiven und negativen Aspekte einer Vorsorgeuntersuchung ausreichend besprochen werden. Individuell muss entschieden werden, ob die Vorteile überwiegen und ob diese die möglichen Schäden, die im Zusammenhang mit diagnostischen Tests und Behandlungen auftreten können, überwiegen. Die United States Preventive Services Task Force (USPSTF) empfiehlt Screenings bei Männern zwischen 55 und 69 Jahren. Gegen ein PSA-Screening bei Männern ab 70 Jahren spricht sie sich jedoch aus. Die American Society of Clinical Oncology und das American College of Physicians empfeheln das Screening für diejenigen, die voraussichtlich weniger als zehn bis fünfzehn Jahre leben werden, während bei denen mit einer höheren Lebenserwartung eine Entscheidung von der betroffenen Person auf der Grundlage der potenziellen Risiken und Vorteile getroffen werden sollte. Allen gemein ist aber, dass sie empfehlen das individuelle Risiko und die damit verbundenen Vor- und Nachteile gemeinsam mit einem Facharzt abzuwägen. 

Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs

Die erste Entscheidung, die bei der Diagnose Prostatakrebs getroffen werden muss, ist ob eine Behandlung überhaupt erforderlich ist. Prostatakrebs, insbesondere in einem frühen Stadium bei älteren Männern, wächst oft so langsam, dass keine Behandlung erforderlich ist. Eine Behandlung kann auch dann unnötig sein, wenn die betroffene Person andere schwerwiegende gesundheitliche Probleme hat oder nicht mehr lange genug lebt, sodass Symptome auftreten.

Alternative Ansätze, die eine aktive Behandlung verzögern und stattdessen die Überwachung von diagnostiziertem Prostatakrebs präferieren, werden als Erwartungsmanagement bezeichnet.

Das Erwartungsmanagement gliedert sich in zwei Ansätze:

Watchful Waiting (beobachtendes Abwarten), das palliative Absicht hat, und Active Surveillance (aktive Überwachung), das eine heilende Intention besitzt.

Welche Option die beste ist, hängt vom Stadium der Erkrankung, dem Gleason-Score und dem PSA-Wert ab. Andere wichtige Faktoren sind das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und die Einstellung einer Person über mögliche Behandlungen sowie möglichen Nebenwirkungen und die Erfolgschancen. Da die meisten Behandlungen erhebliche Nebenwirkungen haben können, wie z.B. Erektionsstörungen und Harninkontinenz, konzentrieren sich die Behandlungsgespräche oft darauf, die Ziele der Therapie mit den Risiken von Lebensstiländerungen in Einklang zu bringen. Für die Behandlung von Prostatakrebs wird oft eine Kombination der Behandlungsmöglichkeiten empfohlen. Leitlinien für die Behandlung bestimmter klinischer Situationen erfordern eine gute Abschätzung der langfristigen Lebenserwartung einer Person. Patienten haben auch die Möglichkeit einen 18-teiligen Fragebogen auszufüllen, um zu erfahren, ob sie über gute Kenntnisse und ein fundiertes Verständnis für ihre Behandlungsmöglichkeiten verfügen, bevor sie sich entscheiden.

Wenn eine Strahlentherapie zunächst angeordnet und durchgeführt wurde und erfolglos bleibt, ist eine Prostataektomie (operative Entfernung von Prostatawucherungen oder der gesamten Prostata) indiziiert. Dabei handelt es sich um eine technisch sehr anspruchsvolle Operation und ist möglicherweise nicht durchführbar. Jedoch kann eine Strahlentherapie nach einem chirurgischen Eingriff zu Komplikationen führen. Dies kann zu einem erhöhten Risiko führen an Blasen- und Darmkrebs zu erkranken. 

Bei lokalen Erkrankungen ist es unbekannt, ob eine radikale Prostatektomie dem beobachtendem Warten vorzuziehen sei.

Die aktive Überwachung

Viele Männer, bei denen Prostatakrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert wird, können aktiv überwacht werden. Das aktive Überwachen ist mit einer sorgfältigen Beobachtung des Tumors im Laufe der Zeit verbunden und mit einer weiteren Behandlung, wenn es Anzeichen für ein Fortschreiten, also das Wachsen oder Ausbreiten des Krebses gibt.

Aktive Überwachung ist nicht gleichbedeutend mit beobachtendem Warten, das keine Behandlung oder ein spezifisches Überwachungsprogramm beinhaltet. Dabei gibt es keine bestimmten Zeitintervalle in denen die betroffenen Patienten zum Arzt gehen. Sie gehen erst dann zum Arzt, wenn Beschwerden auftreten und diese behandelt werden sollen, aber nicht der Krebs behandelt wird.  

Die aktive Überwachung hingegen umfasst die Überwachung des Tumors bezüglich des möglichen Wachstums und des Auftretens von Symptomen. Der Überwachungsprozess kann eine serielle PSA, eine körperliche Untersuchung der Prostata und/oder wiederholte Biopsien umfassen. Ziel der Überwachung ist es, Überbehandlungen und die manchmal schwerwiegenden, dauerhaften Nebenwirkungen der Behandlung eines langsam wachsenden oder selbstlimitierendes Tumors zu vermeiden, die für den Menschen nie zu schwerwiegenden Beschwerden führen würden. Dieser Ansatz wird nicht bei aggressiven Krebserkrankungen angewandt.

Aggressiver Krebs

Die Behandlung von metastasierendem Prostatakrebs kann schwierig sein. Die Behandlung von aggressivem Prostatakrebs kann eine Operation (z.B. radikale Prostatektomie), Strahlentherapie einschließlich Brachytherapie (Prostatabrachytherapie), externe Strahlentherapie, hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU), Chemotherapie, orale Chemotherapeutika (Temozolomid/TMZ), Kryochirurgie, Hormontherapie oder eine Kombination umfassen.

Bei der Anwendung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) Screening in den USA werden die meisten Prostatakrebs Diagnosen bei Männern festgestellt, die älter als 65 Jahre sind und etwa 25% der Prostatakrebsfälle werden bei Männern diagnostiziert, die älter als 75 Jahre sind.  

Obwohl die Richtlinien des US National Comprehensive Cancer Network empfehlen, eine Lebenserwartung von mehr als oder weniger als 10 Jahren als Parameter zu nutzen, um Behandlungsentscheidungen zu treffen, wird vielen älteren Patienten keine kurativen Behandlungsmöglichkeiten wie eine radikale Prostatektomie oder eine Strahlentherapie angeboten. Oft werden sie mit Hormontherapie oder mit der Methode des beobachtenden Wartens behandelt. Diese kann auf Faktoren wie die medizinische Komorbidität und Patientenpräferenzen zurückgeführt werden, die neben den Prostatakrebs-spezifischen Risikofaktoren wie die Vorbehandlung mithilfe des PSA-Tests,  des Gleason-Scores und des klinischen Stadiums auch die Lebensqualität betreffen, zurückgeführt werden.

Da die durchschnittliche Lebenserwartung aufgrund von Fortschritten bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-, Lungen- und anderen chronischen Erkrankungen steigt, ist es wahrscheinlich, dass mehr ältere Patienten lange genug leben werden, um unter den Folgen ihres Prostatakrebses zu leiden. Auf Grund dessen besteht derzeit viel Interesse daran die Rolle der Behandlungen gegen aggressiven Prostatakrebs, ob durch Operation oder durch Bestrahlung bei älteren Männern, zu untersuchen. 

Wenn sich der Krebs über die Prostata hinaus ausgebreitet hat, ändern sich die Behandlungsmöglichkeiten erheblich, sodass die meisten Fachärzte, eine Vielzahl von Nomogrammen verwenden, um die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung vorhersagen zu können. Die Behandlung durch beobachtendes Warten/aktive Überwachung, externe Strahlentherapie, Brachytherapie, Kryochirurgie, HIFU und Chirurgie werden generell Männern angeboten, deren Krebs sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ausbreiten wird. Hormonelle Therapien und Chemotherapien werden in der Regel angewandt wenn der Prostatakrebs bereits Metastasen gebildet hat. Dabei gibt es Ausnahmen: Die Strahlentherapie kann bei einigen fortgeschrittenen Tumoren und die Hormontherapie bei einigen Tumoren im Frühstadium eingesetzt werden. Kryotherapie (der Prozess des Einfrierens des Tumors), Hormontherapie und Chemotherapie können auch angeboten werden, wenn die Erstbehandlung fehlschlägt und der Krebs fortschreitet. Sipuleucel-T, ein Krebsimpfstoff, hat sich bei Männern mit metastasierendem Prostatakrebs als vorteilhaft erwiesen (eine viermonatige Überlebenssteigerung).

Hormontherapie

Die meisten hormonabhängigen Krebsarten werden nach ein bis drei Jahren therapieresistent und nehmen trotz Hormontherapie ihr Wachstum wieder auf. Früher als "hormonresistenter Prostatakrebs" oder "androgenunabhängiger Prostatakrebs" bezeichnet, hat der Begriff "kastrationsresistent" den Begriff "hormonresistent" ersetzt, da sie zwar nicht mehr auf eine Kastrationsbehandlung anspringen (Reduktion von verfügbarem Androgen/Testosteron/DHT durch chemische oder chirurgische Mittel), aber immer noch auf Hormone zur Aktivierung des Androgenrezeptors angewiesen sind. Die Krebs-Chemotherapie Docetaxel ist als Behandlung für CRPC mit einem medianen Überlebensvorteil von 2 bis 3 Monaten verbunden.

Eine Zweitlinien-Chemotherapie ist Cabazitaxel. Eine Kombination aus Bevacizumab, Docetaxel, Thalidomid und Prednison scheint bei der Behandlung von CRPC wirksam zu sein. Die Immuntherapie mit Sipuleucel-T in CRPC erhöht die Lebensspanne um 4 Monate. Die zweite Zeile Hormontherapie Abirateron erhöht das Überleben um 4,6 Monate im Vergleich zu Placebos. Enzalutamid ist ein weiteres hormonelles Mittel der zweiten Linie mit einem 5-monatigen Überlebensvorteil gegenüber Placebos. Sowohl Abirateron als auch Enzalutamid werden derzeit in klinischen Studien an Patienten mit CRPC getestet, die bisher keine Chemotherapie erhalten haben. Nur eine Untergruppe von Menschen reagiert auf Androgene, diese Medikamente blockieren bestimmte Zellen, die Zellen mit stammzellähnlichen Eigenschaften bleiben davon jedoch unberührt. 

Palliativmedizin

Palliativmedizin ist eine medizinische Versorgung, die sich auf die Behandlung von Symptomen schwerer Erkrankungen wie Krebs und die Verbesserung der Lebensqualität konzentriert. Eines der Ziele der Behandlung in der Palliativmedizin ist die Symptomkontrolle und nicht die Heilung des zugrunde liegenden Krebses. Schmerzen treten häufig bei metastasierendem Prostatakrebs auf, und Krebsschmerzen im Zusammenhang mit Knochenmetastasen können mit Bisphosphonaten, Medikamenten wie Opioiden und palliativer Strahlentherapie bei bekannten Metastasen behandelt werden. Die Kompression des Rückenmarks kann bei Metastasen an der Wirbelsäule auftreten und mit Steroiden, Operationen oder Strahlentherapie behandelt werden. Andere Symptome, die durch Palliativmedizin behandelt werden können, sind Müdigkeit, Delirium, Lymphödeme im Hodensack oder Penis, Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust.

Prognose

Die Prostatakrebsraten sind in den entwickelten Ländern höher als im Rest der Welt. In den Ländern, in denen es Zugang zu Screening-Programmen gibt, gibt es dementsprechend eine höhere Erkennungsrate. In den Vereinigten Staaten hat Prostatakrebs, der zum Zeitpunkt der Diagnose lokal oder regional festgestellt wurd, eine 5-Jahres-Überlebensrate von fast 100%, während diejenigen mit Fernmetastasen eine 5-Jahres-Überlebensrate von 29% haben. Bei Patienten, die sich einer Behandlung unterziehen, sind die wichtigsten klinischen prognostischen Indikatoren für das Krankheitsergebnis das Stadium, der PSA-Wert vor der Therapie und der Gleason-Score. Generell gilt: Je höher der Grad und das Stadium, desto schlechter die Prognose. Nomogramme können verwendet werden, um das geschätzte Risiko des einzelnen Patienten zu berechnen. Die Vorhersagen basieren auf den Erfahrungen großer Gruppen von Krebspatienten in verschiedenen Stadien.

Im Jahr 1941 berichtete Charles Huggins, dass die Androgenablationstherapie eine Regression von primärem und metastasierendem androgenabhängigem Prostatakrebs verursacht. Für diese Entdeckung erhielt er 1966 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Die Androgenablationstherapie bewirkt bei 80-90% der Patienten eine Remission, was zu einem medianen progressionsfreien Überleben von 12 bis 33 Monaten führt. Nach der Remission tritt typischerweise ein androgenunabhängiger Phänotyp auf, wobei das mediane Gesamtüberleben 23-37 Monate nach Beginn der Androgenablationstherapie beträgt. Es ist nicht klar, wie der Prostatakrebs androgenunabhängig wird oder wie er die Progression wiederherstellt, obwohl einige Möglichkeiten vorgeschlagen wurden. Die Art und Weise, wie sich der Krebs verändert, um den Mangel an Androgen zu überwinden, kann zwischen den einzelnen Patienten variieren.

Klassifizierungssysteme

Die meisten diagnostizierten Prostatakrebse sind nicht tödlich. Entscheidungen über Art und Zeitpunkt der Behandlung können daher durch eine Abschätzung des Risikos, dass der Tumor nach der Behandlung wieder auftritt und/oder zu Metastasen und Mortalität führt, getroffen werden. Es stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, um die Ergebnisse vorherzusagen, wie z.B. pathologisches Stadium und Rezidiv nach einer Operation oder Strahlentherapie. Die meisten kombinieren Stadium, Grad und PSA Niveau, und einige fügen auch die Zahl oder den Prozentsatz der Biopsiekerne Positiv, des Alters und/oder anderer Informationen hinzu.

  • Die D'Amico Klassifizierung ordnet Männer nach niedrigem, mittlerem oder hohem Risiko basierend auf Stadium, Grad und PSA ein. Diese Klassifiezierungsmethode wird häufig in der klinischen Praxis und in der Forschung eingesetzt. Der größte Nachteil des 3-stufigen Systems besteht darin, dass es nicht mehrere unerwünschte Parameter (z.B. hoher Gleason-Score und hoher PSA-Wert) bei stratifizierenden Patienten berücksichtigt.
  • Die Partin-Tabellen prognostizieren pathologische Ergebnisse (Margenstatus, extraprostatische Extension und bahnbrechende Vesikelinvasion) basierend auf den gleichen drei Variablen und werden als Lookup-Tabellen veröffentlicht.
  • Die Kattan-Nomogramme sagen ein Rezidiv nach einer Operation und/oder Strahlentherapie voraus, basierend auf Daten, die entweder zum Zeitpunkt der Diagnose oder nach der Operation vorliegen. Die Nomogramme können mit Hilfe von Papiergrafiken oder Software berechnet werden, die auf einer Website oder für Handheld-Computer verfügbar sind. Der Kattan-Score gibt die Wahrscheinlichkeit an, in einem bestimmten Zeitintervall nach der Behandlung krankheitsfrei zu bleiben.
  • Der UCSF Cancer of the Prostate Risk Assessment (CAPRA) Score sagt sowohl den pathologischen Status als auch das Rezidiv nach der Operation voraus. Es bietet eine vergleichbare Genauigkeit wie das präoperative Nomogramm von Kattan und kann ohne Papiertabellen oder Taschenrechner berechnet werden. Die Punkte werden basierend auf PSA, Grad, Stadium, Alter und Prozentsatz der Kerne positiv vergeben; die Summe ergibt einen Wert von 0-10, wobei alle 2 Punkte ungefähr eine Verdoppelung des Wiederholungsrisikos darstellen. Der CAPRA-Score wurde aus Community-basierten Daten in der CaPSURE-Datenbank abgeleitet. Es wurde unter mehr als 10.000 Prostatektomie-Patienten validiert, einschließlich Patienten von CaPSURE, dem SEARCH-Register, das Daten von mehreren Veteranenverwaltungen und aktiven militärischen medizinischen Zentren repräsentiert, einer multi-institutionellen Kohorte in Deutschland und der Prostatektomie-Kohorte an der Johns Hopkins University. In jüngerer Zeit hat sich gezeigt, dass es Metastasen und Mortalität nach Prostatektomie, Strahlentherapie, wachsames Warten oder Androgenentzug-Therapie vorhersagen kann.

Lebenserwartungen nach der Diagnose Prostatakrebs

Lebenserwartungsprognosen sind Durchschnittswerte und viele medizinische und Lebensstil bezogene Faktoren beeinflussen diese Daten. Studien haben gezeigt, dass ein 40-jähriger Mann 3,1 Lebensjahre verliert, wenn er übergewichtig ist (BMI 25-29) und 5,8 Lebensjahre, wenn er fettleibig ist (BMI 30 oder mehr), im Vergleich zu Männern mit normalem Gewicht. Wenn er sowohl übergewichtig als auch Raucher ist, verliert er 6,7 Jahre, und wenn er fettleibig und Raucher ist, verliert er 13,7 Jahre. Es gibt keine Evidenz dafür, dass ein operativer Eingriff oder eine Strahlentherapie eine Rolle dabei spielen, denn klare Vorteile und direkte Zusammenhänge gibt es nicht. Die niedrigeren Sterblichkeitsraten, die mit Operationen einhergehen, scheinen aufzutreten, weil die Operationen eher jüngere Männer mit weniger schweren Formen von Krebs betreffen.

Es liegen keine ausreichenden Informationen vor, um festzustellen, ob Bestrahlung das Leben verlängert. Männer mit einem Gleason-Score von 2-4 starben wahrscheinlich nicht innerhalb von 15 Jahren nach der Diagnose an Prostatakrebs. Ältere Männer (Alter 70-75 Jahre), die ein noch nicht fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung haben, hatten nach 15 Jahren aufgrund von Todesfällen durch andere Ursachen ein Gesamtüberleben von etwa 20%. Männer mit einer hochgradigen Erkrankung (Gleason 8-10) erlitten innerhalb von 15 Jahren nach der Diagnose eine hohe Prostatakrebssterblichkeit, unabhängig von ihrem Alter bei der Diagnose, was die sehr aggressive Natur des schlecht differenzierten Prostatakrebses unterstreicht.

Epidemiologie: Wen betrifft Prostatakrebs?

Seit 2012 ist Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung (15% aller männlichen Krebserkrankungen) und die sechsthäufigste Todesursache bei Männern weltweit. Im Jahr 2010 gab es 256.000 Todesfälle gegenüber 156.000 im Jahr 1990. Obwohl die Raten von Land zu Land sehr unterschiedlich sind, sind sie in Süd- und Ostasien am seltensten und in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland am häufigsten. Vieles deutet darauf hin, dass Prostatakrebs unterrepräsentiert sein könnte, doch die BPH-Inzidenz in China und Japan ist ähnlich wie in westlichen Ländern. Mehr als 80% der Männer entwickeln Prostatakrebs im Alter von 80 Jahren. In den meisten Fällen wäschst der Krebs langsam und ist nicht besonders aggressiv und somit gefährlich. Bei solchen Männern ist die Diagnose von Prostatakrebs eine Überdiagnose - die unnötige Identifizierung eines technisch anormalen Zustandes, der dem Patienten nie schaden wird - und die Behandlung bei solchen Männern setzt sie allen negativen Auswirkungen aus.

Vereinigte Staaten

Es wird geschätzt, dass im Jahr 2018 etwa 164.690 neue Fälle und 29.430 Todesfälle durch Prostatakrebs in den Vereinigten Staaten auftreten werden. Prostatakrebs ist heute die zweithäufigste Todesursache bei Männern nach Lungen- und Darmkrebs. Auf sie entfallen 19% aller männlichen Krebserkrankungen und 9% aller krebsbedingten Todesfälle bei Männern. Die altersbereinigte Inzidenzrate stieg von 1975 bis 1992 stetig an, wobei besonders dramatische Steigerungen mit dem Beginn des weit verbreiteten Einsatzes des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) Screenings in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren verbunden waren, gefolgt von einem Rückgang der Inzidenz. Ein Rückgang der Inzidenzraten von Prostatakrebs im Frühstadium von 2011 bis 2012 (19%) bei Männern ab 50 Jahren hielt bis 2013 an (6%).

Zwischen 2013 und 2015 scheinen sich die Sterblichkeitsraten stabilisiert zu haben. Es wird angenommen, dass der Rückgang der Sterblichkeitsraten in bestimmten Ländern den Nutzen des PSA-Screenings widerspiegelt[3], jedoch haben andere Beobachtungen bewiesen, dass dies durch unabhängige Phänomene wie verbesserte Behandlungen erklärt werden können. Das geschätzte Lebenszeitrisiko einer Prostatakrebsdiagnose liegt bei etwa 14,0% und das Lebenszeitrisiko, an dieser Krankheit zu sterben, bei 2,6%. Krebsstatistiken der American Cancer Society und des National Cancer Institute (NCI) zeigten, dass zwischen 2005 und 2011 der Anteil der in einem lokoregionalen Stadium diagnostizierten Krankheiten 93% für Weiße und 92% für Afroamerikaner betrug; der Anteil der in einem späten Stadium diagnostizierten Krankheiten betrug 4% für Weiße und 5% für Afroamerikaner. Eine Autopsie-Studie von weißen und asiatischen Männern fand auch einen Anstieg der okkulten Prostatakrebs mit dem Alter und erreichte fast 60% bei Männern älter als 80 Jahre. Mehr als 50% der Krebserkrankungen bei asiatischen Männern und 25% der Krebserkrankungen bei weißen Männern hatten einen Gleason-Score von 7 oder mehr, was darauf hindeutet, dass der Gleason-Score ein unpräziser Indikator für klinisch unbedeutenden Prostatakrebs sein kann.

Kanada

Prostatakrebs ist die dritthäufigste Krebsursache bei kanadischen Männern. Im Jahr 2016 starben rund 4.000 Menschen und bei  21.600 Männer wurde Prostatakrebs diagnostiziert.

Europa

In Europa war Prostatakrebs 2012 mit 417.000 Fällen der dritthäufigste Krebs nach Brust- und Darmkrebs der diagnostiziert wurde. Im Vereinigten Königreich ist es auch die zweithäufigste Todesursache nach Lungenkrebs, wo jährlich etwa 35.000 Fälle diagnostiziert werden, von denen etwa 10.000 sterben.

Historische Einordnung und Entwicklung

Obwohl die Prostata erstmals 1536 vom venezianischen Anatom Niccolò Massa beschrieben und 1538 vom flämischen Anatom Andreas Vesalius illustriert wurde, wurde der Prostatakrebs erst 1853 erkannt. Prostatakrebs galt zunächst als eine seltene Krankheit, wahrscheinlich wegen der kürzeren Lebenserwartung und der schlechteren Nachweisverfahren, die im 19. Jahrhundert herrschten. Die ersten Behandlungen von Prostatakrebs waren Operationen zur Linderung der Harnstauung.

Die Entfernung der gesamten Drüse (radikale perineale Prostatektomie) wurde erstmals 1904 von Hugh H. Young im Johns Hopkins Hospital durchgeführt. Die chirurgische Entfernung der Hoden (Orchiektomie) zur Behandlung von Prostatakrebs wurde erstmals in den 1890er Jahren durchgeführt, jedoch mit begrenztem Erfolg. Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) ersetzte die radikale Prostatektomie zur symptomatischen Linderung der Obstruktion in der Mitte des 20. Jahrhunderts, da sie die erektile Funktion des Penis besser erhalten konnte. Die radikale retropubische Prostatektomie wurde 1983 von Patrick Walsh entwickelt. Dieser chirurgische Ansatz ermöglichte die Entfernung der Prostata und der Lymphknoten mit Aufrechterhaltung der Penisfunktion.

Im Jahr 1941 veröffentlichte Charles B. Huggins Studien, in denen er Östrogen zur Bekämpfung der Testosteronproduktion bei Männern mit metastasierendem Prostatakrebs verwendete. Diese Entdeckung der "chemischen Kastration" brachte Huggins 1966 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ein. Die Rolle des Gonadotropin-freisetzenden Hormons (GnRH) in der Fortpflanzung wurde von Andrzej W. Schally und Roger Guillemin bestimmt, die beide 1977 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für diese Arbeit erhielten. GnRH-Rezeptor-Agonisten wie Leuprolid und Goserelin wurden anschließend entwickelt und zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt. Die Strahlentherapie bei Prostatakrebs wurde erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und bestand zunächst aus intraprostatischen Radiumimplantaten. Die externe Strahlentherapie wurde immer beliebter, da in der Mitte des 20. Jahrhunderts stärkere Strahlenquellen zur Verfügung standen. Die Brachytherapie mit implantierten Seeds (bei Prostatakrebs) wurde erstmalig 1983 beschrieben. Die systemische Chemotherapie bei Prostatakrebs wurde erstmals in den 1970er Jahren untersucht. Die anfängliche Behandlung mit Cyclophosphamid und 5-Fluorouracil wurde schnell durch eine Vielzahl weiterer systemischer Chemotherapeutika ergänzt.

Ursprungszelle

Eine Reihe von Studien, die in Science veröffentlicht wurden, führte Viren ein, von denen bekannt ist, dass sie Krebsmutationen in Prostatazellen verursachen: AKT, ERG und AR in isolierte Proben von Basal- und Luminalzellen und transplantierten das behandelte Gewebe in Mäuse. Nach 16 Wochen war keine der Luminalproben bösartig mutiert, während die Basalproben zu prostataähnlichen Tubuli mutiert waren, die sich dann bösartig entwickelt hatten und krebsartige Tumore bildeten, die unter Vergrößerung identisch mit menschlichen Proben erschienen. Dies führte zu dem Schluss, dass die Prostata-Basalzelle der wahrscheinlichste "Entstehungsort" von Prostatakrebs sein könnte.

Wird die Prostatakrebsforschung benachteiligt?

Im Jahr 2001 fand The Guardian heraus, dass es in Großbritannien beispielsweise 3 000 Krankenschwestern gab, die auf Brustkrebs spezialisiert sind, aber nur eine, die Prostatakrebs spezialisiert war. Außerdem betrug die Wartezeit zwischen Überweisung und Diagnose bei Brustkrebs zwei Wochen, bei Prostatakrebs drei Monate. Ein Report aus dem Jahr 2007 in den US gab an, dass es siebenmal mehr Medikamente gegen Brustkrebs gibt als gegen Prostatakrebs. 

The Times bemerkte auch eine "Anti-Männer-Voreingenommenheit bei der Krebsfinanzierung". Gleichstellungsbefürworter nennen solche Ungleichheiten bei den staatlichen Ausgaben als ein klares Beispiel dafür, dass die Regierungen die Gesundheit von Frauen ungerecht gegenüber der Gesundheit von Männern bevorzuge. Disparitäten erstrecken sich auch auf Bereiche wie die Erkennung, wobei die Regierungen nicht in der Lage sind, die Prostatakrebs-Früherkennung zu finanzieren oder zu beauftragen, während sie gleichzeitig die Brustkrebs-Programme unterstützen. Beispielsweise fand ein Report im Jahr 2007 49 US-Zustände VollmachtVersicherungsdeckung für Routinebrustkrebs-Siebung, verglichen mit 28 für Prostatakrebs. Prostatakrebs erfährt auch erheblich weniger Mittelabdeckung als andere Krebsarten, die gleich oft auftreten Der Prostatakrebs-Bewusstseinsmonat findet im September in einer Reihe von Ländern statt. Ein hellblaues Band wird verwendet, um die Ursache zu fördern.

Forschung

CRPC

MDV3100 befand sich in Phase-III-Studien für CRPC (chemo-naive und post-chemo Patientenpopulationen) und erhielt 2012 die FDA-Zulassung als Enzalutamid zur Behandlung von kastrationsresistentem Prostatakrebs. Alpharadin hat eine Phase-3-Studie für CRPC-Patienten mit Knochenmetastasen abgeschlossen. Eine vorab geplante Zwischenanalyse ergab eine Verbesserung der Überlebenschancen und der Lebensqualität. Die Studie wurde aus ethischen Gründen abgebrochen, um die Placebogruppe der gleiche Behandlung zu unterziehen. Alpharadin verwendet knochenspezifische Radium-223-Isotope, um Krebszellen durch Alphastrahlung abzutöten. Es wurde am 15. Mai 2013 von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) vorzeitig im Rahmen des Priority-Review-Programms genehmigt. Alpharadin wartet noch auf die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Ab 2016[Update] hat sich der PARP-Hemmer Olaparib in klinischen Studien für CRPC bewährt. Auch in Studien für CRPC sind: Checkpointhemmer ipilimumab, CYP17-Hemmer Galeteron (TOK-001) und Immuntherapie PROSTVAC.

Präklinische Forschungen

Arachidonat-5-Lipoxygenase wurde als eine wichtige Rolle für das Überleben von Prostatakrebszellen identifiziert. Medikamente, die auf dieses Enzym abzielen, können eine wirksame Therapie zur Begrenzung des Tumorwachstums und der Krebsmetastasierung sowie zur Induktion des programmierten Zelltods in Krebszellen sein. Insbesondere Arachidonat-5-Lipoxygenase-Inhibitoren produzieren massive, schnell programmierte Zelltod in Prostatakrebszellen.

Krebsmodelle

Wissenschaftler haben einige Prostatakrebs-Zelllinien etabliert, um den Mechanismus zu untersuchen, der an der Progression von Prostatakrebs beteiligt ist. LNCaP, PC-3 (PC3) und DU-145 (DU145) sind häufig verwendete Prostatakrebs-Zelllinien. Die LNCaP-Krebszelllinie wurde aus einer menschlichen Lymphknotenmetastasenläsion des Prostata-Adenokarzinoms hergestellt. PC-3 und DU-145 Zellen wurden vom menschlichen Prostata-Adenokarzinom metastasierend zum Knochen bzw. zum Gehirn etabliert. LNCaP-Zellen exprimieren Androgenrezeptor (AR), aber PC-3- und DU-145-Zellen exprimieren sehr wenig oder gar kein AR. AR, ein androgenaktivierter Transkriptionsfaktor, gehört zur Familie der Steroidkernrezeptoren. Entwicklung der Prostata ist abhängig von Androgen-Signalisierung durch AR vermittelt, und AR ist auch wichtig, während der Entwicklung von Prostatakrebs. Die Proliferation von LNCaP-Zellen ist androgenabhängig, aber die Proliferation von PC-3- und DU-145-Zellen ist androgenunempfindlich. Die Erhöhung der AR-Expression wird häufig bei fortgeschrittenen Prostatatumoren bei Patienten beobachtet. Einige androgenunabhängige LNCaP-Sublinien wurden aus den ATCC androgenabhängigen LNCaP-Zellen nach Androgenentzug zur Untersuchung der Prostatakrebsprogression entwickelt. Diese Androgen-unabhängigen LNCaP Zellen haben erhöhten AR-Ausdruck und drücken Prostata-spezifisches Antigen nach Androgenbehandlung aus. Das Paradoxon ist, dass Androgene die Proliferation dieser androgenunabhängigen Prostatakrebszellen hemmen.

Infektionen

Im Jahr 2006 wurde ein bisher unbekanntes Retrovirus, das Xenotrope MuLV-verwandte Virus (XMRV), mit menschlichen Prostatatumoren in Verbindung gebracht, aber nachfolgende Berichte über das Virus waren widersprüchlich, und der ursprüngliche Befund von 2006 war stattdessen auf eine bisher unentdeckte Kontamination zurückzuführen. Die Zeitschriften Science und PlosONE haben beide XMRV-bezogene Artikel zurückgezogen.

Diagnose

Ein aktives Forschungsgebiet sind derzeit nicht-invasive Methoden zur Erkennung von Prostatatumoren. Ein molekularer Test, der das Vorhandensein von zellassoziierter PCA3 mRNA in Flüssigkeit aus der Prostata und der Urinprobe nachweist, wurde ebenfalls untersucht. PCA3 mRNA wird fast ausschließlich von Prostatazellen exprimiert und ist in Prostatakrebszellen stark überexprimiert. Das Testergebnis wird derzeit als Probenverhältnis von PCA3 mRNA zu PSA mRNA angegeben. Obwohl der PCA3 Test ein zusätzlicher Test ist, um untersuchen zu können, ob eine Biopsie/Rebiopsie wirklich erforderlich ist. Je höher die Expression von PCA3 in der Probe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer positiven Biopsie also das Vorhandensein von Krebszellen in der Prostata.

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