Neurodermitis ist eine chornische Hauterkrankung bei der die Haut eines Patienten oft trocken, schuppig, geörotet ist und juckt. Neurodermitis ist nicht ansteckend oder übertragbar, jedoch für die Betroffenen äußerst unangeehm. Etwa 13 Prozent der Kinder und zwei bis drei Prozent der Erwachsenen bleibt keine Wahl und sie müssen mit der chronisch entzündlichen, Hauterkrankung leben. Linderung der Symptome kann durch Therapien erfolgen, dabei sind oft die Ursachen für Neurodermitis ausschlaggebend.
Bei Neurodermitis-Patienten ist die Schutzfunktion der Haut herabgesetzt, sodass der Kontakt mit Keimen, physikalischen oder chemischen Reizen leicht zu Entzündungen führen. Diese Entzündungen äußern sich durch Hautausschläge, die oft mit Juckreiz verbunden sind. Die Erkrankung beginnt häufig im Säuglings- und Kindesalter und verläuft typischerweise in Schüben, die sich mit beschwerdearmen oder – freien Phasen abwechseln können.
Gerade bei Kindern heilt oft die Zeit, denn viele Betroffene, die als Säuglinge oder Kleinkinder stark gelitten haben, sind zur Einschulung oder Pubertät frei von Beschwerden.
Anzeichen und Symptome einer Neurodermitis
Die Dermatitis-Symptome variieren bei allen verschiedenen Formen der Erkrankung. Sie reichen von Hautausschlägen über holprige Ausschläge bis hin zu Blasen. Obwohl jede Form der Dermatitis unterschiedliche Symptome aufweist, gibt es bestimmte Anzeichen, die allen gemeinsam sind, darunter Hautrötung, Schwellung, Juckreiz und Hautläsionen mit manchmal Nässen und Narbenbildung. Auch der Hautbereich, an dem die Symptome auftreten, ist bei jeder Art von Dermatitis unterschiedlich, sei es am Hals, Handgelenk, Unterarm, Oberschenkel oder Knöchel. Obwohl die Lokalisation unterschiedlich sein kann, ist das primäre Symptom dieser Erkrankung der Juckreiz der Haut. Seltener kann sie im Genitalbereich, z.B. an der Vulva oder am Hodensack, auftreten. Die Symptome dieser Art von Dermatitis können sehr intensiv sein und kommen und gehen. Ein irritierendes Kontaktekzem ist in der Regel schmerzhafter als ein Juckreiz.
Obwohl die Symptome der atopischen Dermatitis von Person zu Person variieren, sind die häufigsten Symptome trockene, juckende und gerötete Haut. Typische betroffene Hautareale sind die Armfalten, Kniekehlen, Handgelenke, Gesicht und Hände. Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um einen roten, holprigen Ausschlag um den Mund herum.
Die Symptome der Dermatitis herpetiformis umfassen Juckreiz, Stechen und ein brennendes Gefühl. Papeln und Bläschen sind häufig vorhanden. Die kleinen roten Beulen, die bei dieser Art von Dermatitis auftreten, sind in der Regel etwa 1 cm groß, rot gefärbt und können symmetrisch gruppiert oder verteilt auf dem oberen oder unteren Rücken, Gesäß, Ellenbogen, Knie, Nacken, Schultern und Kopfhaut gefunden werden. Seltener kann der Ausschlag innerhalb des Mundes oder in der Nähe des Haaransatzes auftreten.
Die Symptome der seborrhoischen Dermatitis treten dagegen eher allmählich auf, von trockener oder fettiger Schuppung der Kopfhaut (Schuppen) bis zur Schuppung der Gesichtspartien, manchmal mit Juckreiz, aber ohne Haarausfall. Bei Neugeborenen verursacht die Erkrankung einen dicken und gelblichen Hautausschlag auf der Kopfhaut, oft begleitet von einem Windelausschlag. In schweren Fällen können die Symptome entlang des Haaransatzes, hinter den Ohren, an den Augenbrauen, auf dem Nasenrücken, um die Nase herum, auf der Brust und auf dem oberen Rücken auftreten.
Ursache und Auslöser für die entzündete Haut
Die Ursache der Dermatitis ist unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren vorliegt.
Genetische & familiäre Ursache
Eine Reihe von Genen wurde mit Ekzemen in Verbindung gebracht, eines davon ist Filaggrin. Genomweite Studien fanden drei neue genetische Varianten, die mit Ekzemen assoziiert sind: OVOL1, ACTL9 und IL4-KIF3A.
Ekzeme treten bei Zöliakiebetroffenen etwa dreimal häufiger auf und bei Verwandten von Zöliakiebetroffenen etwa zweimal häufiger, was möglicherweise auf einen genetischen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen hinweist.
Zusammenspiel mehrerer krankmachender Faktoren
Bei Neurodermitis handelt es sich um eine sehr komplexe Erkrankung, zu deren Entstehung mehrere Faktoren beitragen. Zu Beginn liegt vermutlich eine genetisch bedingte Störung der Barrierefunktion der Haut vor. Ein Mangel an bestimmten Eiweißen führt dazu, dass die Haut ihre schützende Hornschicht fehlerhaft aufbaut und daher leicht austrocknet. Diese trockene Haut ist sehr empfindlich gegenüber jeglichen Umwelteinflüssen.
Die empfindliche Reaktion der Haut äußert sich durch Entzündungen und Juckreiz. Die Konsequenz ist kratzen, wodurch die Entzündungsreaktion verstärkt wird. Das Immunsystem wird dadurch verstärkt mit Substanzen (Antigenen) aus der Umwelt konfrontiert, beispielsweise mit Pollen, Tierhaaren oder dem Kot von Hausstaubmilben. Es kann zu einer sogenannten Sensibilisierung kommen, bei der bestimmte Zellen des Immunsystems gegen diese Antigene in Stellung gebracht und Abwehrstoffe (Immunglobuline) produziert werden. Die Erkrankung ist nun in einem Stadium in dem allergische Reaktionen, gegen vermeintlich harmlose Substanzen, eine Rolle spielen.
Vorgänge und Ablauf der Neurodermitis
Alle Ekzeme sind durch eine Spongiose gekennzeichnet, bei der sich Entzündungsmediatoren ansammeln können. Verschiedene Subtypen von dendritischen Zellen, wie Langerhans-Zellen, entzündliche dendritische Epidermiszellen und plasmazytoide dendritische Zellen spielen dabei eine Rolle.
Typische Körperstellen der Neurodermitis
Häufig entwickelt sich eine Neurodermitis an bestimmten Körperstellen bzw. Körperbereichen, abhängig vom Alter des Patienten. Allgemein sind die Armbeugen, Kniekehlen sowie die Hals- und Gesichtspartie anfällig für Juckreiz und Ekzem. Jedoch sind die Ausprägungen unterschiedlich, so ist bei Säuglingen häufig die Gesichtspartie bzw. die Wangen betroffen, und bei Kleinkindern die Knie und Oberschenkel sowie die Armbeugen und Brust, bei Jugendlichen der Nacken und die Arm-und Kniebeugen. Erwachsene haben Neurodermitis eher in den Armbeugen und am Oberarm, sowie im Nacken und am Schienbein.
Diagnose
Die Diagnose eines Ekzems basiert meist auf der Anamnese und der körperlichen Untersuchung. In unsicheren Fällen kann eine Hautbiopsie nützlich sein. Personen mit Ekzemen können besonders anfällig für Fehldiagnosen von Nahrungsmittelallergien sein.
Pflastertests werden bei der Diagnose von allergischer Kontaktdermatitis eingesetzt.
Schwergrad der Neurodermitis
Die leichte Neurodermitis Eine vorübergehende Rötung der betroffenen Körperstellen zeigt die leichte Form der Neurodermitis an, bei dieser Neurodermitis ist die Haut extrem trocken, leicht reizbar und bildet Schuppen.
Die mittelschwere Neurodermitis Die mittelschwere Neurodermitis diagnostiziert man bei stärkeren Rötungen und ausgeprägtem Juckreiz. Es sind Papeln vorhanden, dabei handelt es sich um knotige, rötliche Verdickungen der Haut, ähnlich einem allergischen Ausschlag.
Die schwere Neurodermitis Dies ist die schwerste Form von Neurodermitis mit sehr stark gereizten, hochroten und nässenden Ekzemen, die unter Krustenbildung abheilen. Die Haut zeigt durch den heftigen Juckreiz vielfach blutige Kratzspuren (Exkoriationen). Zahlreiche Papeln und Pusteln finden sich meist zusätzlich auf der Haut.
Körperliche Untersuchung, Allergietest und Ausschluss von anderen Krankheiten
Bevor die körperliche Untersuchung beginnt stellt der Facharzt eine Anamnese, indem der Betroffene spezielle Fragen beantwortet:
Wann ist der Ausschlag erstmalig aufgetreten?
Wo am Körper sind die Hautveränderungen?
Seit wann und wie oft kratzt sich Ihr Kind?
Ist Ihnen bereits früher trockene Haut bei Ihrem Kind aufgefallen?
Gibt es Faktoren, welche die Symptome verschlimmern, zum Beispiel Kälte, bestimmte Kleidung, Stress oder manche Speisen?
Litten oder leiden Sie selbst oder andere Familienmitglieder an Neurodermitis?
Sind Allergien (wie Heuschnupfen) oder Asthma bei Ihrem Kind oder in Ihrer Familie bekannt?
Sind sonstige Erkrankungen oder gesundheitlichen Probleme beim Patienten bekannt, zum Beispiel Ichthyosis vulgaris (genetisch bedingte Verhornungsstörung der Haut), Schlafstörungen, psychische Auffälligkeiten, ADHS?
Während der körperlichen Untersuchung betrachtet der Arzt die gesamte Haut und achtet besonders auf Hautveränderungen an den typischen Körperbereichen, je nach Alter entsprechend. Starke Hinweise auf eine Neurodermitis sind immer wiederkehrende Symptome, die also chronisch sind und wenn diese Hautveränderungen und Beschwerden überwiegend an den typischen Stellen vorkommen. Durch einen "schnellen Test" kann der Arzt einen weiteren Anhaltspunkt für die Diagnose Neurodermitis erhalten, indem er die Haut mechanisch reizt, z.B. durch Kratzen mit dem Fingernagel oder Spatel. Bei Neurodermitis entsteht dadurch eine weiße Spur auf der Haut, im Normalfall, also ohne Neurodermitis, ist die Haut gerötet. Weitere Hinweise für eine genaue Diagnose ist das Vorkommen von Allergien in der Familie oder bei dem Betroffenen. so kann Heuschnupfen oder eine Nahrungsmittelallergie die Diagnose von Neurodermitis bestärken oder bestätigen.
Ein Allergietest, der sogenannten Prick-Test (Epikutantest) kann Aufschluss geben. Hierbei ritzt der Arzt kleine Mengen von häufigen Allergieauslösern (z.B. Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel oder Hausstaubmilben) in die Haut ein. Reagiert die Haut nach 15 bis 20 Minuten mit Rötungen und/oder Quaddeln ist eine Allergie gegen die betreffenden Allergene festgestellt. Auch eine Blutuntersuchung kann weitere Diagnoseaspekte liefern.
Terminologie: Fachbegriffe der Neurodermitis und dessen Gebrauch
Der Begriff "Ekzem" bezieht sich auf eine Reihe von klinischen Merkmalen. Die Klassifikation der zugrunde liegenden Erkrankungen war bisher zufällig, wobei zahlreiche verschiedene Klassifikationssysteme und viele Synonyme zur Beschreibung derselben Erkrankung verwendet wurden.
Eine Art von Dermatitis kann durch die Lokalisation (z.B. Handekzem), durch das spezifische Erscheinungsbild (Ekzem craquele oder discoide) oder durch die mögliche Ursache (variköses Ekzem) beschrieben werden. Zur weiteren Verwirrung trägt bei, dass viele Quellen den Begriff Ekzem austauschbar für die häufigste Form verwenden: atopische Dermatitis.
Die Europäische Akademie für Allergologie und Klinische Immunologie (EAACI) veröffentlichte 2001 ein Positionspapier, das die Nomenklatur der allergiebedingten Erkrankungen, einschließlich der atopischen und allergischen Kontaktekzeme, vereinfacht. Nicht allergische Ekzeme sind von diesem Vorschlag nicht betroffen.
Klassifizierung der Hautentzündung: Lokalisation, Aussehen und Ursache
Es gibt verschiedene Arten von Dermatitis, darunter atopische Dermatitis, Kontaktdermatitis, Stauungsdermatitis und seborrhoisches Ekzem. Viele verwenden den Begriff Dermatitis und Ekzem synonym.
Andere verwenden den Begriff Ekzem speziell für die atopische Dermatitis. Atopische Dermatitis wird auch als atopisches Ekzem bezeichnet. In einigen Sprachen bedeuten Dermatitis und Ekzem dasselbe, während in anderen Sprachen Dermatitis eine akute Erkrankung und Ekzem eine chronische bedeutet.
Formen der Neurodermitiserkrankung
Diagnosen von Typen können durch Codes angegeben werden, die gemäß der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme (ICD) definiert sind.
Allgemeine Typen der Neurodermitis
Atopische Dermatitis / Ekzem
Atopische Dermatitis ist eine allergische Erkrankung, von der angenommen wird, dass sie eine erbliche Komponente hat und häufig in Familien auftritt, deren Mitglieder Asthma haben. Ein juckender Hautausschlag macht sich besonders auf Kopf und Kopfhaut, Hals, Ellenbogeninnenseite, Kniekehlen und Gesäß bemerkbar. Er ist in entwickelten Ländern sehr häufig und nimmt weiter zu. Irritierende Kontaktdermatitis wird manchmal fälschlicherweise als atopische Dermatitis diagnostiziert.
Kontaktdermatitis/ -ekzem
Es gibt zwei Arten von Kontaktdermatitis: die allergische (als Folge einer verzögerten Reaktion auf ein Allergen, wie z.B. Giftefeu, Nickel oder Balsam aus Peru) und die irritative (als Folge einer direkten Reaktion auf ein Detergens, wie z.B. Natriumlaurylsulfat).
Einige Substanzen wirken sowohl als Allergen als auch als Reizstoff (z.B. nasser Zement). Andere Substanzen verursachen nach Sonnenlichtexposition ein Problem, das eine phototoxische Dermatitis hervorruft. Etwa drei Viertel der Fälle von Kontaktekzemen sind vom irritativen Typ, der häufigsten berufsbedingten Hauterkrankung. Das Kontaktekzem ist heilbar, vorausgesetzt, man kann die belastende Substanz vermeiden und ihre Spuren aus der Umwelt entfernen. (ICD-10 L23; L24; L56.1; L56.0)
Seborrhoisch Dermatitis / Ekzem
Seborrhoische Dermatitis oder seborrhoische Dermatitis ("Milchschorf" bei Säuglingen) ist eine Erkrankung, die manchmal als eine Form von Ekzemen klassifiziert wird, die eng mit Schuppen verwandt ist. Sie verursacht ein trockenes oder fettiges Schälen der Kopfhaut, der Augenbrauen, des Gesichts und manchmal des Rumpfes. Bei Neugeborenen verursacht es einen dicken, gelben, krustigen Ausschlag auf der Kopfhaut, der als Milchschorf bezeichnet wird und mit einem Mangel an Biotin zusammenzuhängen scheint und oft heilbar ist. (ICD-10 L21; L21.0)
Weniger verbreitete Typen der Neurodermitis
Dyshidroses Ekzem
Dyshidrosis (dyshidrotisches Ekzem, Pompholyx, vesikuläre palmoplantare Dermatitis) tritt nur an Handflächen, Fußsohlen und an den Seiten der Finger und Zehen auf. Winzige undurchsichtige Beulen, Bläschen genannt, Verdickungen und Risse werden von Juckreiz begleitet, der sich nachts verschlimmert. Es ist eine häufige Form des Handekzems und verschlimmert sich bei warmem Wetter. (ICD-10 L30.1)
Discoidales Ekzem
Das diskoide Ekzem (nummuläres Ekzem, exsudatives Ekzem, mikrobielles Ekzem) ist durch runde Flecken mit nässenden oder trockenen Ausschlägen gekennzeichnet, mit klaren Grenzen, oft an den Unterschenkeln. Im Winter ist es gewöhnlich schlimmer. Die Ursache ist unbekannt, und die Erkrankung neigt dazu, zu kommen und zu gehen. (ICD-10 L30.0)
Venöses Ekzem
Das venöse Ekzem (Gravitationsekzem, Stauungsekzem, Varizenekzem) tritt bei Menschen mit Durchblutungsstörungen, Krampfadern und Ödemen auf und ist besonders häufig im Knöchelbereich bei Menschen über 50 Jahren. Es kommt zu Rötung, Schuppung, Verdunkelung der Haut und Juckreiz. Die Erkrankung ist prädisponiert für Beingeschwüre. (ICD-10 I83.1)
Dermatitis Herpetiformis
Die Dermatitis herpetiformis (Duhring-Krankheit) verursacht einen stark juckenden und typischerweise symmetrischen Ausschlag an Armen, Oberschenkeln, Knien und Rücken. Sie steht in direktem Zusammenhang mit der Zöliakie, kann oft mit entsprechender Ernährung in Remission gebracht werden und neigt dazu, sich nachts zu verschlimmern. (ICD-10 L13.0)
Neurodermitis
Neurodermitis (Lichen simplex chronicus, lokalisiertes Kratzerekzem) ist ein juckender Bereich eines verdickten, pigmentierten Ekzemflecks, der durch gewöhnliches Reiben und Kratzen entsteht. Normalerweise gibt es nur einen einzigen Fleck. Häufig heilbar durch Verhaltensänderung und entzündungshemmende Medikamente. Prurigo nodularis ist eine verwandte Erkrankung, die mehrere Knoten aufweist. (ICD-10 L28.0; L28.1)
Autoeczematisierung
Autoekzematisierung (id-Reaktion, Autosensibilisierung) ist eine ekzematöse Reaktion auf eine Infektion mit Parasiten, Pilzen, Bakterien oder Viren. Sie ist mit der Beseitigung der ursprünglichen Infektion, die sie verursacht hat, vollständig heilbar. Das Erscheinungsbild variiert je nach Ursache. Sie tritt immer in einiger Entfernung von der ursprünglichen Infektion auf. (ICD-10 L30.2)
Ekzeme ausgelöst durch Viren
Es gibt Ekzeme, die von Virusinfektionen überlagert sind (Ekzema herpeticum oder Vaccinatum), und Ekzeme, die aus einer Grunderkrankung (z.B. Lymphom) resultieren. Ekzeme, die durch die Einnahme von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Chemikalien entstehen, sind noch nicht klar systematisiert. Neben den hier aufgeführten gibt es weitere seltene ekzematöse Erkrankungen.
Prävention
Es gibt keine guten Beweise dafür, dass die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft, die verwendete Formel oder das Stillen das Risiko verändert. Es gibt versuchsweise Hinweise darauf, dass Probiotika im Säuglingsalter die Raten senken können, aber sie reichen nicht aus, um ihre Anwendung zu empfehlen.
Menschen mit Ekzemen sollten sich nicht gegen Pocken impfen lassen, da das Risiko besteht, ein Ekzemvakzinatum zu entwickeln, eine potenziell schwere und manchmal tödliche Komplikation.
Behandlung
Es ist keine Heilung für einige Arten von Dermatitis bekannt, wobei die Behandlung darauf abzielt, die Symptome durch Verringerung der Entzündung und Linderung des Juckreizes zu kontrollieren. Bei der Behandlung von Kontaktdermatitis wird das, was sie verursacht, vermieden.
Lebensstil: Veränderungen in Ernährung und Kleidung
Es wird empfohlen, einmal oder mehrmals am Tag zu baden, in der Regel fünf bis zehn Minuten lang in warmem Wasser. Seifen sollten vermieden werden, da sie dazu neigen, der Haut natürliche Öle zu entziehen und zu übermäßiger Trockenheit führen.
Eine Ernährungsumstellung zur Verringerung von Ekzemen ist nicht ausreichend evaluiert worden. Es gibt einige Hinweise darauf, dass bei Säuglingen mit einer nachgewiesenen Ei-Allergie eine Verringerung der Symptome eintreten kann, wenn Eier aus der Ernährung gestrichen werden. Für andere Eliminierungsdiäten konnte kein Nutzen nachgewiesen werden, obwohl die Studien klein und schlecht durchgeführt sind. Die Feststellung, dass eine Nahrungsmittelallergie vorliegt, bevor eine Ernährungsumstellung vorgenommen wird, könnte unnötige Änderungen des Lebensstils vermeiden.
Die Menschen können Kleidung tragen, die so beschaffen ist, dass Juckreiz, Kratzen und Schälen vermieden werden.
Maßnahmen zur Reduzierung und Vermeidung von Hausstaubmilben wurden in Studien von geringer Qualität untersucht und haben keine Hinweise auf eine Verbesserung des Ekzems ergeben.
Feuchtigkeitsspender: Die Haut benötigt entsprechende Pflege
Geringe Qualität der Evidenz deutet darauf hin, dass feuchtigkeitsspendende Mittel (Emollients) die Schwere des Ekzems verringern und zu weniger Schüben führen können. Bei Kindern scheinen Formulierungen auf Ölbasis besser zu sein, und Formulierungen auf Wasserbasis werden nicht empfohlen. Es ist unklar, ob Feuchthaltemittel, die Ceramide enthalten, mehr oder weniger wirksam sind als andere. Produkte, die Farbstoffe, Parfüm oder Erdnüsse enthalten, sollten nicht verwendet werden. Okklusivverbände in der Nacht können nützlich sein.
Einige Feuchtigkeitscremes oder Barrierecremes können Irritationen bei berufsbedingter irritativer Handdermatitis verringern, einer Hauterkrankung, die Menschen an Arbeitsplätzen betreffen kann, die regelmäßig mit Wasser, Reinigungsmitteln, Chemikalien oder anderen Reizstoffen in Kontakt kommen. Einige Weichmacher können die Anzahl der Schübe bei Menschen mit Dermatitis verringern.
Medikamente: letzter Ausweg bei starken Problemen
Es gibt kaum Belege für Antihistaminika; sie werden daher nicht allgemein empfohlen. Beruhigende Antihistaminika, wie z.B. Diphenhydramin, können bei Personen ausprobiert werden, die aufgrund eines Ekzems nicht schlafen können.
Kolloidales Hafermehl
Haferflocken enthalten Avenanthramid (Anthranilsäureamide), das eine entzündungshemmende Wirkung haben kann.
Kortikosteroide: Wenn Feuchtigkeitsspende nicht aussreicht
Wenn die Symptome mit Feuchtigkeitscremes gut kontrolliert werden, sind Steroide möglicherweise nur bei Auftreten von Schüben erforderlich. Kortikosteroide sind in den meisten Fällen zur Kontrolle und Unterdrückung der Symptome wirksam. Eine einmal tägliche Anwendung reicht im Allgemeinen aus. Bei leichten bis mittelschweren Ekzemen kann ein schwaches Steroid (z.B. Hydrocortison) verwendet werden, während in schwereren Fällen ein Steroid mit höherer Wirksamkeit (z.B. Clobetasolpropionat) eingesetzt werden kann. In schweren Fällen können orale oder injizierbare Kortikosteroide verwendet werden. Diese bringen zwar in der Regel rasche Verbesserungen, haben aber größere Nebenwirkungen.
Die langfristige Anwendung von topischen Steroiden kann zu Hautatrophie, Stria, Teleangiektasien führen. Ihre Anwendung bei empfindlicher Haut (Gesicht oder Leiste) ist daher typischerweise mit Vorsicht zu genießen. Sie sind jedoch im Allgemeinen gut verträglich. Rotbrennende Haut, bei der sich die Haut nach Absetzen der Steroide rötet, wurde bei Erwachsenen berichtet, die seit mehr als einem Jahr mindestens täglich topische Steroide einnehmen.
Immunsuppressiva
Topische Immunsuppressiva wie Pimecrolimus und Tacrolimus können kurzfristig besser sein und nach einem Jahr der Einnahme gleichwertig zu Steroiden erscheinen. Ihre Anwendung ist sinnvoll bei Personen, die nicht auf Steroide ansprechen oder nicht tolerant gegenüber Steroiden sind. Behandlungen werden in der Regel eher für kurze oder feste Zeiträume als für unbestimmte Zeit empfohlen. Tacrolimus 0,1% hat sich im Allgemeinen als wirksamer als Pimecrolimus erwiesen und entspricht in seiner Wirkung den topischen Steroiden mittlerer Potenz. Es besteht kein Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko bei topischer Anwendung von 1%iger Pimecrolimuscreme.
Wenn das Ekzem schwer ist und auf andere Behandlungsformen nicht anspricht, werden manchmal systemische Immunsuppressiva eingesetzt. Immunsuppressiva können erhebliche Nebenwirkungen verursachen, und einige erfordern regelmäßige Blutuntersuchungen. Die am häufigsten verwendeten sind Ciclosporin, Azathioprin und Methotrexat.
Die Lichttherapie mit ultraviolettem Licht hat eine vorläufige Unterstützung, aber die Qualität der Evidenz ist nicht sehr gut. Es können verschiedene Arten von Licht verwendet werden, darunter UVA- und UVB-Licht; bei einigen Behandlungsformen werden auch lichtempfindliche Chemikalien wie Psoralen eingesetzt. Eine übermäßige Exposition gegenüber ultraviolettem Licht birgt seine eigenen Risiken, insbesondere das Risiko von Hautkrebs.
Klimatherapie: Aufenthalt in den Bergen oder am Meer
In einigen Fällen ist eine Kur am roten Meer sinnvoll, denn dort können die Neurodermitis-Patienten im Salzwasser baden und gleichzeitig von der Sonne (UV-Strahlen) bestrahlt werden. Dadurch können die Symptome des atopischen Ekzems gelindert werden. Zusätzlich sind die klimatischen Bedingungen an Meer und Bergen sehr hautfreundlich, sodass ein Aufenthalt in entsprechenden Regionen die Linderung von Symptomen fördert.
Alternative Medizin
Es gibt nur wenige Hinweise darauf, dass Akupunktur den Juckreiz bei Neurodermitikern verringern kann. Es gibt derzeit keinen wissenschaftlichen Beweis für die Behauptung, dass eine Schwefelbehandlung das Ekzem lindert. Es ist unklar, ob chinesische Kräuter helfen oder schaden. Nahrungsergänzungsmittel werden von Menschen mit Ekzemen häufig verwendet. Weder Nachtkerzenöl noch Borretschsamenöl, die oral eingenommen werden, haben sich als wirksam erwiesen. Beide werden mit gastrointestinalen Störungen in Verbindung gebracht. Probiotika scheinen nicht wirksam zu sein. Es gibt keine ausreichenden Belege für die Verwendung von Zink, Selen, Vitamin D, Vitamin E, Pyridoxin (Vitamin B6), Sanddornöl, Hanfsamenöl, Sonnenblumenöl oder Fischöl als Nahrungsergänzungsmittel.
Für die chiropraktische Manipulation der Wirbelsäule gibt es keine Belege für ihre Verwendung bei Dermatitis. Es gibt kaum Belege für den Einsatz von psychologischen Behandlungen. Während verdünnte Bleichbäder bei infizierter Dermatitis verwendet wurden, gibt es kaum Belege für diese Praxis.
Prognose
Die meisten Fälle werden mit topischen Behandlungen und ultraviolettem Licht gut behandelt. Etwa 2% der Fälle sind es nicht. Bei mehr als 60% der Kleinkinder klingt die Erkrankung im Jugendalter ab.
Epidemiologie
Weltweit waren im Jahr 2010 etwa 230 Millionen Menschen von Dermatitis betroffen (3,5% der Bevölkerung). Die Dermatitis tritt am häufigsten im Säuglingsalter auf, wobei die weibliche Dominanz der Ekzem-Präsentationen während der Reproduktionszeit von 15-49 Jahren auftritt. In Großbritannien leiden etwa 20% der Kinder an der Krankheit, während in den Vereinigten Staaten etwa 10% betroffen sind.
Obwohl vor den 1940er Jahren nur wenige Daten über die zeitliche Entwicklung von Ekzemen vorliegen, wurde festgestellt, dass die Ekzemrate in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erheblich zugenommen hat, wobei festgestellt wurde, dass Ekzeme bei Kindern im Schulalter zwischen den späten 1940er Jahren und 2000 zugenommen haben. In der entwickelten Welt ist die Ekzemrate im Laufe der Zeit angestiegen. Die Inzidenz und Lebenszeitprävalenz von Ekzemen in England hat in letzter Zeit zugenommen.
Im Jahr 2010 waren etwa 10% der US-Arbeitnehmer von Dermatitis betroffen, was über 15 Millionen Arbeitnehmern mit Dermatitis entspricht. Die Prävalenzraten waren bei Frauen höher als bei Männern und bei Personen mit einer gewissen College-Ausbildung oder einem College-Abschluss im Vergleich zu Personen mit einem High-School-Abschluss oder weniger. Die höchsten Raten von gemeldeter Dermatitis wiesen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf, die im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in lebens-, körperlichen und sozialwissenschaftlichen Berufen beschäftigt waren. Etwa 6% der Dermatitis-Fälle unter US-Arbeitern wurden der Arbeit einer medizinischen Fachkraft zugeschrieben, was darauf hinweist, dass die Prävalenzrate arbeitsbedingter Dermatitis unter den Arbeitern mindestens 0,6% betrug.
Geschichte
aus Altgriechisch ἔκζεμα ékzema,
von ἐκζέ-ειν ekzé-ein,
von ἐκ ek "out" + ζέ-ειν zé-ein "to boil"
Der Begriff "atopische Dermatitis" wurde 1933 von Wise und Sulzberger geprägt. Schwefel als topische Behandlung von Ekzemen war in der viktorianischen und edwardianischen Ära in Mode.
Das Wort Dermatitis stammt aus dem Griechischen δέρμα derma "Haut" und -ῖτις -itis "Entzündung" und Ekzem stammt aus dem Griechischen: ἔκζεμα ekzema "Eruption".
Gesellschaft und Kultur
Die Beispiele und die Perspektive in diesem Abschnitt stellen möglicherweise keine weltweite Sichtweise des Themas dar. Sie können diesen Artikel verbessern, das Thema auf der Vortragsseite diskutieren oder gegebenenfalls einen neuen Artikel verfassen. (Juni 2017)(Erfahren Sie, wie und wann Sie diese Vorlage-Nachricht entfernen können)
Die Begriffe "hypoallergen" und "ärztlich getestet" sind nicht geregelt, und es gibt keine Untersuchungen, die zeigen, dass als "hypoallergen" gekennzeichnete Produkte weniger problematisch sind als andere.
Forschung
Eine Reihe von monoklonalen Antikörpern wird als Behandlungsmethoden untersucht, darunter auch Dupilumab.