Bei Mumps handelt es sich ähnlich wie bei Scharlach um eine klassische Kinderkrankheit. Jedoch können auch Erwachsene an Mumps erkranken. Umgangssprachlich wird Mumps auch als Ziegenpeter bezeichnet und es ist eine akute Viruserkrankung.
Es handelt sich bei Mumps um eine meldepflichtige Erkrankung, so müssen Gemeinschaftseinrichtung, etwa Schulen, Pflegeeinrichtungen und Kindergärten, das Gesundheitsamt über Fälle von Mumps informieren. Typisches Symptom sind die Hamsterbacken, die aufgrund entzündeter Ohrspeicheldrüsen entstehen. Dank der Mumps-Masern-Röteln-Impfung erkranken in Deutschland immer weniger Menschen an Mumps.
Mumps ist in der Regel durch eine Reihe von prodromalen Symptomen wie minderwertiges Fieber, Kopfschmerzen und Unwohlsein voraus. Es folgt eine fortschreitende Schwellung einer oder beider Ohrspeicheldrüsen. Die Schwellung der Ohrspeicheldrüse dauert in der Regel etwa eine Woche. Andere Symptome von Mumps können trockener Mund, wundes Gesicht und/oder Ohren sein und einige Patienten finden es schwierig zu sprechen. Seit den 1960er Jahren gibt es einen Impfstoff.
Etwa 30 bis 40 von 100 Infizierten weisen keine Symptome auf, weshalb die Erkrankung unbemerkt bleibt. Jedoch sind diese Patienten ansteckend und können die Viruserkrankung dadurch verbreiten.
Häufige Symptome von Mumps sind besonders Fieber und eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen (Hamsterbacken). Zu Beginn der Erkrankung können Appetitlosigkeit, Unwohlsein und auch Kopf- und Gliederschmerzen vorkommen. Nach ein bis zwei Tagen entsteht die schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen (Parotitis), oft sind beide Seiten der Drüsen betroffen. Bei Erwachsenen sind die Symptome oft ausgeprägter, als bei Kindern.
Das Mumps-Virus ist ein umhülltes Einzelstrang-RNA-Virus der Gattung Rubulavirus und der Familie Paramyxovirus. Tiere können sich mit diesem Virus nicht anstecken.
Das Genom besteht aus 15.384 Basen, die für neun Proteine kodieren. An der Virusreplikation beteiligte Proteine sind das Nukleoprotein, das Phosphoprotein und das Polymerase-Protein, während die genomische RNA das Ribonukleokapsid bildet. Der Mensch ist der einzige natürliche Wirt des Virus. Mumps wird von Mensch zu Mensch durch Kontakt mit Atemwegssekreten, wie z.B. Speichel einer infizierten Person, verbreitet, die sogenannte Tröpfcheninfektion. Wenn eine infizierte Person hustet oder niest, aerosolieren die Tröpfchen und können in die Augen, Nase oder den Mund einer anderen Person gelangen. Mumps können auch durch das Teilen von Essgeschirr oder Tassen verteilt werden.
Das Virus kann auch auf Oberflächen überleben und sich nach Kontakt in ähnlicher Weise ausbreiten. Eine mit Mumps infizierte Person ist etwa sieben Tage vor Beginn der Symptome bis etwa acht Tage nach Beginn der Symptome ansteckend. Die Inkubationszeit (Zeit bis zum Beginn der Symptome) kann 12-25 Tage betragen, beträgt aber typischerweise 16-18 Tage. 20-40 Prozent der mit dem Mumps-Virus infizierten Personen zeigen keine Symptome, so dass es möglich ist, sich zu infizieren und das Virus zu verbreiten, ohne es zu wissen.
Oft kann aufgrund der charakteristischen Hamsterbacken, die Ohrspeicheldrüsenschwellung, die Diagnose Mumps fallen.
Während eines Ausbruchs kann eine Diagnose gestellt werden, indem die jüngste Exposition und Parotitis festgestellt werden. Allerdings, wenn die Inzidenz der Krankheit ist gering, andere infektiöse Ursachen der Parotitis sollten berücksichtigt werden, wie HIV, Coxsackievirus und Influenza. Einige Viren wie Enteroviren können eine aseptische Meningitis verursachen, die sehr klinisch mit Mumps vergleichbar ist. Eine körperliche Untersuchung bestätigt das Vorhandensein der geschwollenen Drüsen.
Normalerweise wird die Krankheit aus klinischen Gründen diagnostiziert, und es sind keine bestätigenden Labortests erforderlich. Bei Unsicherheit über die Diagnose kann ein Speichel- oder Bluttest durchgeführt werden; eine neuere diagnostische Bestätigung mittels Real-Time Nested Polymerase Chain Reaction (PCR)-Technologie wurde ebenfalls entwickelt. Wie bei jeder Speicheldrüsenentzündung ist der Serumspiegel des Enzyms Amylase oft erhöht.
Die häufigste vorbeugende Maßnahme gegen Mumps ist eine Impfung mit einem Mumps-Impfstoff, der von dem amerikanischen Mikrobiologen Maurice Hilleman bei Merck erfunden wurde. Der Impfstoff kann separat oder als Teil des MMR-Impfstoffs verabreicht werden, der auch gegen Masern und Röteln schützt.
In den USA wird MMRV nun durch MMRV ersetzt, das den Schutz vor Windpocken (Varizellen, HHV3) erhöht. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt den Einsatz von Mumps-Impfstoffen in allen Ländern mit gut funktionierenden Impfprogrammen für Kinder. Im Vereinigten Königreich wird es routinemäßig Kindern im Alter von 13 Monaten mit einem Booster im Alter von 3-5 Jahren (Vorschule) verabreicht, was lebenslange Immunität verleiht. Die American Academy of Pediatrics empfiehlt die routinemäßige Verabreichung von MMR-Impfstoffen im Alter von 12-15 Monaten und 4-6 Jahren.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt gegen Masern, Mumps und Röteln mit einem Kombinationsimpfstoff gegen alle drei Erreger zu impfen. Es gibt gegen Mumps und Röteln keinen Einzelimpfstoff mehr.
Die Mumpsviren können an sich nicht bekämpft werden, lediglich eine symptomatische Therapie ist möglich. So können etwa Fiebersenkende Schmerzmittel eingenommen werden. Acetylsalicylsäure (Aspirin) wird wegen des Risikos des Reye-Syndroms nicht zur Behandlung von Kindern verwendet.
Gegen die Schwellung der Ohrspeicheldrüse helfen etwa warme Ölverbände und eine angemessene, gute Mundhygiene. Um Schmerzen beim Essen beziehungsweise beim Kauen zu minimieren, wird empfohlen, weiche und breiartige Speisen zu verzehren.
Es gibt keine wirksame Empfehlung nach der Ansteckung, um eine sekundäre Übertragung zu verhindern, noch ist die Verwendung von Impfstoffen oder Immunglobulinen nach der Exposition wirksam. Mumps gilt als am ansteckendsten in den fünf Tagen nach Beginn der Symptome, und die Isolierung von anderen Menschen wird während dieser Zeit empfohlen. Bei jemandem, der ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sind Standard- und Tröpfchenvorsichtsmaßnahmen erforderlich. Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, können nicht fünf Tage lang arbeiten.