Immer wieder hört man von der Wichtigkeit von einem ausgewogenen Säure-Basen-Verhältnis im Körper. Sicherlich haben Sie auch bereits das ein oder andere Mal davon gehört. Leider ist es für viele recht unverständlich, was es mit dieser Säure-Basen-Balance auf sich hat. Viele wissen, dass Lebensmittel grob klassifiziert werden können, in Saure und Basische Lebensmittel. Ganz grob kann man sagen, dass die Klassifizierung davon abhängt, wie sich das Lebensmittel während der Verstoffwechselung verhält, also, ob es durch den Verbrennungsprozess eher säurehaltige Überreste oder eben basische produziert.
Von Natascha Neufuß
Die Art und Weise dieser Rückstände entscheidet darüber, wie stark der Organismus belastet wird um selbige auszuscheiden. Säuren müssen vom Organismus neutralisiert werden, was einen Mehraufwand auf vielen Ebenen bedeutet. Basen hingegen, sind für den Organismus gut verwertbar, sie belasten nicht und benötigen in der Regel auch wesentlich weniger Unterstützung durch den Stoffwechsel um das System wieder zu verlassen. Das macht basische Lebensmittel bekömmlicher und leichter verdaulich.
Basische Lebensmittel zeichnen sich meist dadurch aus, dass sie einen guten Mineralstoffgehalt mitbringen. Basische Lebensmittel sind natürlich, Obst und Gemüse sind basisch, Kräuter ebenfalls.
Säuren hingegen, wie sie häufig in unserem modernen Essen zu finden sind, sind für den Organismus eine Belastung. Um sie zu verarbeiten muss der Körper entsprechende Stoffe von anderen Stellen abziehen, schnell kann es auf diese Weise zu einem Ungleichgewicht kommen. Säuren sind aggressiv im Organismus. Sie sind der Urgrund aus dem sich freie Radikale emporheben um unsere Balance zu stören. Säuren vermindern unseren PH-Wert und bringen, wenn man nichts dagegen tut den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht. Ein gestörtes Basen-Gleichgewicht kann sich in unschönen körperliche Symptomen wie schlaffen Bindegewebe oder Cellulite äußern, es kann zu Allergien führen und dazu dass sich nach und nach auch Krankheiten entwickeln, wenn das Gleichgewicht nicht wieder hergestellt wird.
In einem basischen Milieu kann Krankheit nicht existieren; in Saurem hingegen fühlen sich freie Radikale, Erreger, sowie Pilze und Viren, pudelwohl. Viele Wissenschaftler sehen heute die große Relevanz unserer Ernährung auf unsere Gesundheit, viele erkennen, dass es maßgeblich für unsere Vitalität ist, was wir zu uns nehmen. Die rasante Zunahme von Allergien und Unverträglichkeiten aller Art ist sicherlich kein Zufall: Sie ist unserer Ernährungsweise geschuldet, die viel zu selten frisch& roh und dafür viel zu oft gut frittiert serviert. Dabei kann es so einfach sein, einen positiven Einfluss auszuüben! Es erfordert nur ein wenig Wissen und den Willen dieses Wissen auch anzuwenden.
Welche Lebensmittel zu welcher Kategorie gehören, lässt sich aus verschiedenen Säure-Basen-Tabellen entnehmen. Davon gibt es mittlerweile so einige und der beste Rat den Ich Ihnen geben kann ist der, sich nicht verunsichern zu lassen! Grundsätzlich, kann man stark vereinfacht sagen, dass fast alle pflanzlichen Lebensmittel die einen hohen Mineralstoffgehalt (Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Eisen) aufweisen, in die Kategorie der basischen Nahrungsmittel einsortiert werden können. Frische und unverarbeitete Nahrungsmittel sind oftmals basisch. Viele Nüsse sind es, weiter unten im Artikel finden Sie eine Auflistung!
Saure Lebensmittel hingegen, verfügen über einen hohen Eiweiß-Anteil und bringen in erster Linie Mineralstoffe mit, die dem Organismus Schwierigkeiten beschert Hierzu zählen Phosphor, Chlor, Schwefel, Jod, sowie Fluor und bestimmte Silizium-Verbindungen. Zu den säurebildenden Lebensmitteln gehören auch nahezu alle tierischen Produkte, wie Milch, Eier oder auch Fleisch. Saure Lebensmittel sind zudem häufig stark zuckerhaltig und oftmals sind es solche die als stark-verarbeitet gelten. Wie genau nun aber jeder aufgenommene Stoff auf welche Weise mit welchen vorhandenen Stoffen in Wechselwirkung geht, ist immer sehr schwer zu sagen, da dies auch oft von der gesundheitlichen Konstitution des Einzelnen und seinem höchst persönlichen Stoffwechsel, abhängt.
Unser Organismus ist ein wahres Wunderwerk! Jedes System arbeitet Hand in Hand und ohne das Zutun vom einen, würde es, in einem anderen zu Problemen kommen. Ein komplexes Räderwerk, wenn man so will. Grob ist uns das auch bekannt; doch hätten Sie gewusst, dass jede einzelne Zelle in unserem Körper ebenfalls über einen entsprechenden PH-Wert verfügt? Dieser PH-Wert ist sehr maßgeblich für die Gesundheit des Menschen, bestimmt er doch in welcher Art und Weise unser Stoffwechsel funktioniert. Jedes Organ und jedes System besitzt dabei einen spezifischen Wert, der für ein Reibungsloses Funktionieren von Nöten.
Ein basisches Gleichgewicht sorgt dafür das Säuren unschädlich gemacht werden und so keine Schäden im Körper anrichten können. Das Gegenteil dieses Zustandes nennt man Übersäuerung, in diesem Falle ist das Basen-Gleichgewicht bereits massiv gestört und es kommt nur mehr zu einer fehlerhaften Ausleitung von Säuren aus allen Körpersäften. Dies macht sich bemerkbar durch fahle, schlaffe Haut, durch gesundheitliche Probleme (z.B. Kopfschmerzen), eine vermehrte Infektanfälligkeit wird deutlich und auch was die Laune angeht, so sind wir auch hier in solchen Fällen oftmals Sauer.
In jedem Organismus fallen während des Stoffwechsels Schlacken an. Diese Schlacken, die letzten Endes nichts anderes sind als Säuren, kann der Körper in der Regel selbst beseitigen: Sie werden neutralisiert und ausgeschieden. So lange der Organismus sich in einem ausgewogenen Zustand befindet, ist dies kein Problem. Ist das Gleichgewicht aber gestört und zwar auf eine Art und Weise die nicht nur kurzfristig ist, so kann es zu Schwierigkeiten kommen: Wenn mehr Säuren und säurebildende Stoffe hereinkommen, als heraustransportiert werden. Dies geschieht allerdings in den allermeisten Fällen nicht von einem Tag auf den anderen: In der Regel ist es schon ein längerer Prozess, bis der Körper wirkliche Probleme bekommt.
In erster Linie liegt das an uns und unserem Lebenswandel. Der Löwenanteil der Säuren kommt über die Nahrung in den Körper. In der Vielzahl der Fälle, kann man also sagen, dass es ein Ernährungsbedingtes Problem ist. Über unsere Ernährung versorgen wir den Körper mit allem was er braucht um gesund und agil zu sein. Rund 80% dessen, was wir mit der Nahrung aufnehmen sollte basisch sein, die restliche 20% dürfen als Säurebilder schon sein, denn ein gesunder Organismus kann solche Mengen an Säuren problemlos neutralisieren. Aber: Ernähren wir uns dauerhaft falsch, essen beispielsweise viel zu viele tierische Produkte, zu viel Zucker, Alkohol oder Kaffee und im Gegenzug zu wenig frisches und natürliches (Obst& Gemüse), so ist eine Disharmonie vorprogrammiert.
Der Grund hierfür liegt im Darm. Sind die dort ansässigen Darmbakterien geschwächt, zum Beispiel durch Antibiotika oder krankheitsbedingt, so kann die Verstoffwechselung hier nicht ausreichend stattfinden. Bei einer Vielzahl der Menschen liegt zudem eine leichte Laktoseintoleranz vor. Milch und Milchprodukte passieren in solchen Fällen den Dünndarm quasi unverdaut und gelangen so in den Dickdarm. Da sie hier auch nicht zersetzt werden können, beginnen die Nahrungsreste zu gären. Ein Vorgang der Säure hervorbringt; ein Teufelskreis. Der Darm und der ganze Verdauungstrakt spielen in dieser Hinsicht eine übergeordnete Rolle.
Das betrifft auch das Trinken enorm, viele Deutsche trinken im Schnitt viel zu wenig, erst recht zu wenig stilles Wasser. Dies ist allerdings basisch gesehen neutral und ist für den Körper absolut unabdingbar wenn es darum geht, Giftstoffe und Schlacken aus dem Körper herauszuleiten. Wer auf sein basisches Gleichgewicht achten möchte, sollte daher kohlensäurehaltige Getränke meiden und auch Softdrinks sollten besser gemieden werden. Kaffee und schwarzer, grüner sowie auch weißer Tee sind ebenfalls Säurebilder. Besser fährt man, wenn man stattdessen zu Kräutertees oder schlichtweg zu Wasser greift.
Es gibt aber noch viele weitere Gründe die für ein ungünstiges Basen-Gleichgewicht verantwortlich sein können. Stress zum Beispiel. Wenn wir Stress haben, geht dies mit einer molekularen Kettenreaktion einher. Es werden freie Radikale ausgeschüttet und diese wiederum, sorgen dafür das Säuren weniger effektiv ausgeleitet werden. Kommt dann noch unausgewogene Ernährung hinzu, so sammeln sich immer mehr Säuren im Organismus an. Emotionaler Stress kann dabei genauso ungünstig wirken wie realer körperlicher, etwa durch Krankheiten oder durch Verletzungen. Zu wenig Bewegung ist auch ein Faktor der die Säurewerte nach oben treibt.
Der einfachste Weg den eigenen Basen-Säure-Wert herauszufinden, ist der Mittels PH-Wert-Teststreifen. Diese Streifen kennen wir sicherlich noch alle aus der Schule: Rot heißt sauer, blau heißt alkalisch. Um Ihren Wert herauszufinden sollten sie am besten den Speichel testen und zwar nachdem man sich zuerst den Mund mit Wasser ausgespült hat. Dann sollte man den Speichel etwas im Mund sammeln und dann den Teststreifen gut einspeicheln. Das Ergebnis wird mittels der Farbe die sich ergibt gedeutet. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann dies auch bei einem naturheilkundlichen Arzt checken lassen oder einen Heilpraktiker konsultieren.
Wer akut Übersäuert ist, sollte dies im Zweifelsfall mit seinem Heilpraktiker besprechen, denn besonders dann, wenn Grunderkrankungen vorhanden sind oder andere Parameter zur Vorsicht raten, sollte man die Ausleitung von Schlacken und Säuren lieber in professionelle Hände geben. Grundsätzlich ist der erste Schritt zur Verbesserung der Situation, erst einmal anzuerkennen das es ein Problem gibt. Wenn das Problem erkannt ist, so ist dies schon super. Als erstes würde man dann die eigene Ernährung und die Lebensumstände auf den Prüfstand stellen. Meistens finden sich die Übeltäter schnell!
Es sind kleine, festgefahrene „Rituale“ wie die zig Tassen Kaffee über den Tag verteilt, Chips und Weingummis zum Fernsehen am Abend oder schlichtweg eine Ernährungsweise die generell ausgeglichener sein könnte: Wer erkennt, wo der Fehler liegt, kann handeln! Eine Ernährungsumstellung, sowie eine Ananlyse des Lebenswandels, sind meist die ersten Schritte, gefolgt werden diese von einer Bestandsaufnahme in Sachen Vitamine und Mineralstoffe. In diesem Falle kann ein beim Arzt in Auftrag gegebenes großes Blutbild Aufschluss bringen. Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium sowie auch Kalzium sind gute Helfer, wenn es darum geht das Basische Gleichgewicht zu verbessern. Auch Basenpulver kann in dieser Hinsicht hilfreich sein: Es enthält eine speziell zusammengestellte Mineralien-Mixtur die dabei hilft den Körper in die Balance zurückzuführen.
Besonders wirkungsvoll sind auch Basen-Bäder! Wir berichteten hier darüber. Basen-Bäder sind etwas besonderes und auch besonders wirkungsvoll gegen Säuren, denn mithilfe des Badens werden Säuren über die Haut nach außen transportiert. Diesen Vorgang nennt man Bade-Osmose. Nach rund 40 Minuten beginnt der Körper alte Schlacken loszulassen und sich zu regenerieren. Am Ende des Bades, das mindestens eine Stunde dauern sollte, wird sich je nach Säure-Status am Grunde der Badewanne eine interessante Ablagerung finden; Salz! In vielen Fällen ist es gelblich, braun oder rötlich: Es handelt sich dabei um Säuren (Schlacken) die aus dem Körper ausgleitet wurden und auf diesem Wege in Salze umgewandelt worden sind. Da kann schon was zusammenkommen! Saunieren ist ebenfalls förderlich für unseren Basen-Haushalt, da durch das Schwitzen Schlacken ausgeleitet werden. Deshalb ist es auch so wichtig und ratsam regelmäßig Sport und Bewegung in den Alltag zu integrieren!
Wie bereits gesagt, steht am Anfang eine bewusste Beschäftigung mit dem Thema sowie eine Bestandsaufnahme der eigenen Angewohnheiten. Eine Umstellung der Ernährung folgt, dann sollte geschaut werden ob ausreichend Nährstoffe im Körper vorhanden sind. Unterstützend kann man eine Basen-Kur machen, sprich, sich einige Zeit nur Basen-überschüssig zu ernähren und zudem noch auf unterstützende und ausleitende Mittel wie Basen-Pulver zur Unterstützung des Körpers dazunehmen. Viel trinken: Viel stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee. Auch spezielle Basentees sind erhältlich und meistens sind diese auch lecker! Achten Sie auf ausreichend Bewegung und auch genauso auf ausreichend Ruhe! Stress ist ungünstig und sollte gemieden werden. Nutzen Sie am besten frei verfügbare Zeit, etwa im Urlaub, um eine solche Kur zu starten, ihr Körper wird es Ihnen danken!